Weltraumteleskop Hubble: Die Gasriesen im Visier
Porträts der vier Gaswelten des Sonnensystems
Schon kurz nach seinem Start im Jahr 1990 hat das Weltraumteleskop Hubble (HST) immer wieder die Planeten im äußeren Sonnensystem fotografiert: die Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Meistens richtete sich das HST auf diese Welten, wenn sie am Himmel der Sonne gegenüberstanden, sich also in Opposition befanden. Dann sind sie der Erde nahe, und ihre Scheiben werden von der Sonne voll beleuchtet. So lassen sich mit dem Weltraumteleskop besonders scharfe Bilder aufnehmen.
Seit rund zehn Jahren finden diese Beobachtungen systematisch im Rahmen des Programms OPAL statt, des »Outer Planet Atmospheres Legacy«. Im Gegensatz zu Raumsonden, die bei ihren kurzen Vorbeiflügen oder mehrjährigen Erkundungen immer nur kurzzeitige Impressionen oder Detailbilder liefern, kann man mit dem HST die Planeten über Jahrzehnte hinweg betrachten und Veränderungen in ihrer Atmosphäre dokumentieren.
Auf dieser Montage sieht man links oben drei Aufnahmen des bläulichen Uranus, dessen Nordpol sich immer weiter der Sonne zuwendet. Er nähert sich also seiner nördlichen Sommersonnenwende. Das Uranus-Bild ganz links entstand im Jahr 2014, das Bild ganz rechts neun Jahre später. Deutlich bemerkbar ist eine helle Kappe aus hohen Wolken über dem Nordpol, die Einblicke in die tieferen Schichten der Uranusatmosphäre verwehrt. Alle Bilder dieser Montage wurden jeweils durch mehrere schmalbandige Filter aufgenommen und sind kontrastverstärkt wiedergegeben. In der Bildmitte zu sehen ist der Ringplanet Saturn in den Jahren 2018 bis 2024, darunter Jupiter in den Jahren 2025, 2019 und 2024. Rechts oben zeigt sich Neptun in den Jahren 2015, 2019 und 2023.
Bei Saturn lässt sich sehr schön erkennen, wie die Öffnung der Saturnringe immer weiter abnimmt. Bald werden sie in Kantenstellung zu uns stehen und nur noch als schmaler Strich erscheinen, wie das alle 15 Jahre der Fall ist. Bei Jupiter fällt auf, dass der Große Rote Fleck, ein gewaltiger Wirbelsturm, immer kleiner wird. Auch die Zonen und Bänder in seiner Atmosphäre sind einem ständigen Wandel unterworfen. Die gebänderte Atmosphäre des äußersten Planeten Neptun ist ebenfalls sehr variabel.
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