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Lexikon der Biochemie: Urea-Amidolyase

Urea-Amidolyase, UALase, ATP:Urea-Amidolyase, ATP:Harnstoff-Amidolyase, Urea-Carboxylase (Hydrolyse), Harnstoff-Carboxylase (Hydrolyse), EC 6.3.4.6, ein Harnstoff-spaltendes Enzym in einigen Hefen (Saccharomyces, Candida u.a.) und Grünalgen (Chlorella u.a.), wo es an die Stelle der fehlenden Urease tritt. U. ist ein Biotinenzym und wird deshalb durch Avidin gehemmt. Sie katalysiert eine ATP-abhängige Harnstoffspaltung in CO2 und NH3: NH2-CO-NH2 + HCO

→ 2 HCO

+ 2NH

+ ADP + Pi. U. ist ein Multienzymkomplex und besteht aus wenigstens zwei Enzymproteinen: 1) der Harnstoff-Carboxylase, die Harnstoff in einer von Biotin und ATP abhängigen Reaktion zu Allophansäure, der anionischen Form von N-Carboxyharnstoff NH2-CO-NH-COO- carboxyliert; 2) der Allophanat-Hydrolase, einer Amidase, die Allophanat zu zwei Hydrogencarbonat- und zwei Ammoniumionen spaltet. Damit wird zugleich Hydrogencarbonat regeneriert, das katalytisch wirkt bzw. für den Start der Reaktion benötigt wird. Die Carboxylase-Komponente könnte konstitutiv sein, während die Allophansäure-Hydrolase induzierbar ist. Allophansäure wird zugleich als Induktor der Enzyme des oxidativen Purinabbaus angesehen.

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