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Kompaktlexikon der Biologie: Biolumineszenz

Biolumineszenz, Ausstrahlung von sichtbarem Licht ohne Temperaturänderung (so genanntes „kaltes Leuchten“) durch lebende Organismen (Leuchtorganismen). Das Prinzip der Leuchtvorgänge beruht auf einer Oxidation bestimmter Leuchtstoffe, der Luciferine (Luciferin-Luciferase-System), in Anwesenheit des Enzyms Luciferase, das diese Reaktion katalysiert. Die meisten Bakterien, die B. aufweisen (Leuchtbakterien), gehören zur Gatt. Photobacterium und sind für das Leuchten von frischem Fleisch und Fisch verantwortlich. Zur Induktion der Luciferase bei Leuchtbakterien ist interessanterweise eine bestimmte Populationsdichte erforderlich. Frei lebende Leuchtbakterien leuchten daher nicht. B. bei Protozoen tritt auf bei Peridineen, die das Meeresleuchten verursachen. Bei Pilzen ist besonders der Hallimasch (Armillaria mellea) mit seinem leuchtenden Mycel bekannt. Zu den Landtieren, die B. aufweisen, gehören u.a. Leuchtkäfer („Glühwürmchen“, Lampyris noctiluca), Tausendfüßer und Schnecken. Bei marinen Tieren beruht die B. oft auf einer Symbiose mit leuchtenden Bakterien (sekundäre B.), z.B. bei Tintenschnecken, Feuerwalzen und Tiefseefischen (Tiefsee). Das Leuchten kann in speziellen Leuchtzellen in einzelnen Leuchtgranula, in Leuchtgeweben oder in Leuchtorganen lokalisiert sein. Die biologische Funktion der B. ist in vielen Fällen unbekannt. Bei einigen Arten dient sie zur Erkennung von Artgenossen, bei anderen zur Anlockung des Sexualpartners (Glühwürmchen) oder zum Aufspüren von Beute.



Biolumineszenz: Biolumineszenzsysteme

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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