Kompaktlexikon der Biologie: Eisenbakterien
Eisenbakterien, Eisen oxidierende Bakterien, chemolithotrophe (Chemolithotrophie) Bakterien, die ihre Energie allein aus der Oxidation von zweiwertigem Eisen (Fe2+) zu dreiwertigem Eisen (Fe3+) gewinnen. E. leben meist bei niedrigen pH-Werten, da bei neutralem pH-Wert Eisen auf nicht biologischem Weg zu dreiwertigem Eisen oxidiert werden kann. Zu den E. gehören unterschiedliche Bakteriengruppen. Thiobacillus ferrooxidans (Thiobacillus) kommt in sauren Wässern von Erzbergwerken und anderen säureverunreinigten Umgebungen vor und kann neben Fe2+-Ionen auch reduzierte Schwefelverbindungen oxidieren. Sulfolobus (Archaebakterien) gehört zu den thermophilen Eisenoxidierern und lebt in heißen, sauren Quellen. Das gestielte Eisenbakterium Gallionella ferruginea (Gallionella) findet man häufig in Sedimenten von Gräben und Dränagerohren. Es lagert oxidiertes Eisen als Fe(OH)3 in den Stielen ab. Auch bestimmte anoxygene fototrophe Bakterien können unter anoxischen Bedingungen zweiwertiges Eisen oxidieren, z.B. Arten der Purpurbakterien und der Gatt. Chlorobium der Grünen Schwefelbakterien. In der Biotechnologie nutzt man die Fähigkeit von Thiobacillus zur Oxidation von Eisen und Sulfiden bei der Erzlaugung.
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