Kompaktlexikon der Biologie: Seneszenz
Seneszenz, 1) Botanik: die genetisch gesteuerten und spezifischen entwicklungsabhängigen oder von Umweltsignalen eingeleiteten Prozesse, die letztlich zum Absterben von Pflanzenorganen bzw. zum Tod des Organismus führen (programmierter Zelltod). Sie gehen mit zahlreichen, hintereinander ablaufenden cytologischen und biochemischen bzw. molekularen Schritten einher. Bei Pflanzen können S. und Wachstum bzw. Neuanlage von Organen parallel erfolgen: So wird durch S. ein Teil der für den Stoffwechsel benötigten Ressourcen aus alternden Blättern für die Bildung neuer Blätter am Sprossmeristem bereitgestellt. Häufig ist S. dabei auch mit der Abscission von Organen verbunden. Gut untersucht sind die Prozesse, die mit dem herbstlichen Blattabwurf der Laubbäume einhergehen. Ausgelöst durch Tageslänge und/oder Temperatur werden bei der Blatt-S. die Chloroplasten in Mitleidenschaft gezogen; gleichzeitig kommt es zur Expression von Genen, die für Chlorophyll abbauende Enzyme, Proteasen, Nucleasen und Lipasen codieren. Der Gehalt der meisten bereits vorhandenen mRNA-Moleküle nimmt hingegen ab. Eine Reihe von Phytohormonen beschleunigen (Ethylen, Abscisinsäure) oder verzögern unter bestimmten Bedingungen die S. (Cytokinine).
2) Zoologie: Altern.
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