Kompaktlexikon der Biologie: Tenebrionidae
Tenebrionidae, Schwarzkäfer, zu den Polyphaga gehörende Fam. der Käfer (Coleoptera) mit weltweit über 20000, bei uns nur 68 Arten. Die sehr vielgestaltigen und in ihrer Lebensweise sehr vielfältigen Arten sind vor allem Bewohner trockener Steppen und Halbwüsten und haben sogar mit nicht wenigen Arten die echten Wüsten erobert. Sie leben überwiegend von absterbendem pflanzlichem Material. Schwarzkäfer sind u.a. an den randförmigen Erweiterungen der Wangen, unter denen die Fühler eingelenkt sind, i.d.R. leicht erkennbar. Die Käfer sind meist schwarz oder düster gefärbt. Die einheimischen Arten sind 1,5 – 31 mm groß, meist flugunfähig, und ihre Elytren sind in der Mitte verwachsen. Viele Arten haben pygidiale Wehrdrüsen (Pygidialdrüsen), aus denen sie vor allem Benzochinone abgeben können (ähnlich wie Bombardierkäfer, Carabidae). An Getreide-, Mehl- und Kleievorräten ist oft in großer Zahl der 3 mm große, rotbraune, langgestreckte Palorus depressus anzutreffen; ebenso leben in solchen Vorräten die heute überwiegend kosmopolitisch verbreiteten Reismehlkäfer (Tribolium confusum, Tribolium constructor) und die Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus), die bei Massenvermehrungen schädlich werden können. Im Mulm alter Bäume lebte ursprünglich auch der Mehlkäfer (Tenebrio molitor), der dunkelbraun ist, mit fadenförmigen Fühlern; Käfer und Larven („Mehlwürmer“) sind heute meist synanthrop verbreitet in Bäckereien, Getreidespeichern und Ähnlichem. Mehlwürmer werden auch als Tierfutter für Vögel, Frösche und Reptilien genutzt. Bei gleichmäßigen Temperaturen produziert der Mehlkäfer zahlreiche Generationen im Jahr.
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