Kompaktlexikon der Biologie: Trypanosoma
Trypanosoma, Gatt. der Trypanosomatidea, in der sich eine Reihe wichtiger Krankheitserreger bei Wirbeltieren befindet. ( vgl. Tab. ) Überträger und Zwischenwirte sind meist Fliegen (Tsetsefliegen u.a. Arten der Muscidae), aber auch Raubwanzen (übertragen z.B. Trypanosoma cruzi) und Bremsen (übertragen z.B. Trypanosoma equinum). Einige Arten durchlaufen in den Zwischenwirten tiefgreifende morphologische Veränderungen, wie z.B. Veränderungen der Geißelansatzstelle oder Änderungen in der Mitochondrienstruktur. Während die promastigote und die epimastigote Form vorwiegend in Wirbellosen ausgebildet werden, findet sich die trypomastigote Form und intrazellulär das amastigote Stadium bei Wirbeltieren. ( vgl. Abb. ) Die Infektion des Wirts erfolgt durch Speichel, erbrochenen Darminhalt während des Saugakts, über Kontakt mit Fäzes, durch Geschlechtsverkehr bzw. Kopulation (bei Nutztieren) und durch Bluttransfusion. Die pathogene Wirkung ist bei Blutparasiten im Wesentlichen auf giftige Stoffwechselprodukte und bei intrazellulären Parasiten auf Zell- und Gewebeschädigungen zurückzuführen.
Trypanosoma: Auswahl wichtiger Krankheitserreger der Gatt. Trypanosoma (verändert nach Mehlhorn und Piekarski, 1955)
Trypanosoma: Entwicklungszyklus von Trypanosoma gambiense, dem Erreger der Schlafkrankheit. Der innere Kreis zeigt die Wirte, der äußere die jeweiligen Parasitenstadien. Die Zeitangaben sind die jeweiligen Mindestentwicklungszeiten (nach Dönges 1980)
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