Kompaktlexikon der Biologie: Ultrazentrifugation
Ultrazentrifugation, ein erstmals 1925 durch T. Svedberg eingeführtes Trennverfahren (Zentrifugation), bei dem durch besonders hohe Umdrehungszahlen von über 70000 Umdrehungen pro Minute Fliehkräfte erzeugt werden, die ihrerseits das 500000-fache der natürlichen Schwerkraft erzeugen können. Auf diese Weise lassen sich Zellen, Zellbestandteile („Fraktionen“) und Makromoleküle voneinander trennen, da ihre Sedimentationsgeschwindigkeiten während der U. von Größe, Form, Dichte und ihrem Molekulargewicht abhängen. Bei einer Sedimentationsgeschwindigkeitsanalyse werden mittels U. die Sedimentationskoeffizienten oder S-Werte zellulärer Bestandteile ermittelt. Bei Ribosomen lassen sich auf diese Weise die 70S- und 80S-Formen und ihre Untereinheiten voneinander unterscheiden.
Die Ultrazentrifuge kann aber auch für eine Dichtegradientenzentrifugation eingesetzt werden. DNA lässt sich z.B. in einem Cäsiumchloridgradienten analysieren, wobei Banden an bestimmten Stellen im Gradienten entstehen, an denen die Schwebedichten der DNA mit der des Gradienten übereinstimmen. Durch U. kann DNA somit nicht nur von Proteinen und RNA abgetrennt werden, sondern es ist auch möglich z.B. Plasmide von genomischer DNA zu trennen. ( vgl. Abb. )
Ultrazentrifugation: Übersicht über die Svedberg-Einheiten verschiedener biologischer Strukturen
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