Kompaktlexikon der Biologie: Wildkatze
Wildkatze, Felis silvestris, über weite Teile Europas, Asiens und Afrikas verbreitete Kleinkatze mit sehr variabler Fellfarbe und Fellzeichnung. W. sind Bewohner von Steppen, Mittelgebirgen und Wüsten. Sie sind kleine Tiere, die mehr oder weniger auf Nagetiere als Beutetiere spezialisiert sind, lediglich Wüstenformen erbeuten auch Eidechsen. Soweit bekannt, leben alle Arten als Einzelgänger, nur die Mütter leben mit den Jungen in Gruppen, bis diese selbstständig sind. Man unterscheidet drei Gruppen, deren Unterarten sich ähneln. Die asiatischen Steppenkatzen (Ornata-Gruppe) sind sand- bis ockerfarben mit dunklem Fleckenmuster und mit spitz endendem Schwanz; sie bevorzugen Trockengebiete. Nach der mitteleuropäischen W. (Felis silvestris silvestris), deren Verbreitungsgebiete (Kleinasien, Kaukasus, Europa) sich anschließen, werden die Waldkatzen (Silvestris-Gruppe) bezeichnet; sie kennzeichnet neben der Querstreifung auf gelb-grauer Grundfärbung der kurze, stumpf endende Schwanz. In Deutschland gibt es noch restliche Vorkommen in Harz, Hunsrück und Eifel; diese sind wahrscheinlich nicht mehr reinerbig, da leicht Vermischungen mit Hauskatzen vorkommen. Nach der Nubischen Falbkatze (Felis silvestris lybica), der Stammform unserer Hauskatze, werden die in Afrika und Arabien beheimateten Falbkatzen (Lybica-Gruppe) bezeichnet. (Felidae)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.