Lexikon der Chemie: Saccharin
Saccharin, o-Sulfobenzoesäureimid, 1,2-Benzoisothiazol-3(2H)-on-1,1-dioxid, ein synthetischer Süßstoff, dessen Süßkraft 550mal größer ist als die Süßkraft von Saccharose (Rohrzucker). S. bildet farblose Kristalle; F. 229 °C. Es ist löslich in Alkohol, siedendem Wasser und Alkalicarbonatlösungen, schwer löslich in kaltem Wasser. S. wird in Form seines Natriumsalzes (Kristallose) verwendet.
Für den Organismus hat es keinen Nährwert und wird unverändert wieder ausgeschieden. Man gewinnt S. technisch aus Toluol, das mit Chlorsulfonsäure zu einem Gemisch von 2- und 4-Toluolsulfochlorid umgesetzt wird, aus dem durch Reaktion mit Ammoniak ein Gemisch von 2- und 4-Toluolsulfamid gewonnen wird. Durch Umkristallisieren aus Alkohol oder durch fraktionierte Fällung der alkalischen Lösung mit Salzsäure kann man das 4-Isomere abtrennen. Das 2-Toluolsulfamid wird mit Kaliumpermanganat in das Kaliumsalz der 2-Sulfamidobenzoesäure übergeführt, das beim Ansäuern in S. übergeht.
S. spielt eine wichtige Rolle als Zuckerersatz in der Ernährung von Diabetikern und bei Fettsucht.
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