Lexikon der Ernährung: Aversionstherapie
Aversionstherapie, Eaversion therapy, gebräuchliche, aber auch umstrittene Methode aus der Verhaltenstherapie (verhaltensmodifizierende Beratung). Unerwünschtes Verhalten wird durch einen aversiven Reiz bestraft und damit reduziert oder ausgemerzt. Dabei wird im Rahmen der klassischen Konditionierung der aversive Reiz zusammen mit dem unerwünschten Verhalten, im Rahmen des operanten Konditionierens als Konsequenz des unerwünschten Verhaltens gegeben. In der Ernährungsberatung wird diese Methode hauptsächlich bei der Behandlung von Abhängigkeiten, wie z. B. bei Alkohol- und Nikotinmissbrauch oder Esssucht, eingesetzt. Strafreize sind z. B. Elektroschocks oder chemisch ausgelöste Geschmacksaversionen, die mit dem unerwünschten Verhalten gekoppelt werden. Diese Methode ist aber langfristig nur dann erfolgreich, wenn sie durch einen zweiten Ansatz unterstützt wird, die sog. verdeckte Sensibilisierung. Hierbei wird z. B. die Vorstellung einer opulenten Mahlzeit mit der Vergegenwärtigung von Übelkeit, Erbrechen und dem Spott der Umwelt verbunden, also die Vorstellung des unerwünschten Verhaltens mit der Vorstellung von aversiven Begleiterscheinungen oder Konsequenzen gekoppelt. Die therapeutische Wirksamkeit der A., insbesondere in Verbindung mit der verdeckten Sensibilisierung, ist nachgewiesen worden. Allerdings ist diese Methode für den Klienten oft sehr unangenehm und verstößt deshalb manchmal gegen ethische Grundprinzipien der Medizin oder Psychologie.
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