Lexikon der Ernährung: Cryptosporidium parvum
Cryptosporidium parvum, ein weltweit verbreitetes Protozoon (Ordnung Eucoccidiida, Familie Cryptosporidiidae, Gattung Cryptosporidium), das bei über 40 Arten von Wirbeltieren vorkommt und Erreger der Cryptosporidiose der Kälber und des Menschen ist. Die Parasiten leben im Mikrovillisaum der Darmepithelzellen und schließen ihre vollständige Entwicklung in ein und demselben Wirt ab. Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von 4 × 20 µm großen Oocysten. Zunächst treten die infektiösen Formen (Sporozoiten) aus der Oocyste aus und vermehren sich asexuell in der hauptsächlich im Mikrovillisaum der Darmepithelzellen lokalisierten Wirtszelle. Nach der Bildung von Makro- und Mikrogameten und anschließender Befruchtung bilden sich wieder Oocysten in sehr großen Mengen. So enthält 1 g Kälberkot bis zu mehrere Millionen Oocysten. Infizierte Tiere können Milliarden von Oocysten pro Tag ausscheiden, die über eine ausgesprochen große Infektiosität verfügen, gegenüber Umwelteinflüssen sehr widerstandsfähig sind und außerhalb eines Wirtes bis zu zwei Jahre infektiös bleiben. Die Hälfte aller Kälber in Deutschland scheint Oocysten auszuscheiden. C. p. sind oft in großer Zahl in Oberflächengewässern vorhanden und können auch ins Grundwasser gelangen. Übliche Trinkwasserbehandlungsverfahren, wie z. B. Filtration und Chlorierung, führen nicht zu einer sicheren Abtötung.
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