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Lexikon der Ernährung: Elektrolythaushalt

Elektrolythaushalt, Eelectrolyte balance, Bezeichnung für den durch Zufuhr und Ausscheidung geregelten Körperbestand an Elektrolyten. Die in engen Grenzen (Homöostase) regulierten Konzentrationen der Elektrolyte (v. a. anorganische Anionen und Kationen [Mineralstoffe], Protein-Anionen) sowie der Bestand des Lösungsmittels Wasser in den einzelnen Körperkompartimenten beeinflussen direkt oder indirekt praktisch alle Körperfunktionen auf intra- und interzellulärer sowie auf Organebene. Der E. steht in Form eines Wasser-Elektrolyt-Haushalts in engem Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt, dem Säure-Basen-Haushalt sowie der Osmoregulation. Die Elektrolytkonzentrationen als Resultat von Wasseraufnahme und -abgabe, Verteilung des Körperwassers auf die Kompartimente intra- und extrazelluläres Wasser (hier v. a. das Volumen des Blutes), Nieren- und Darmfunktion sowie der gesamten Stoffwechselaktivität unterliegen einer komplexen hormonellen und neuronalen Steuerung.
Die Funktionen der einzelnen Elektrolyte sowie die Mechanismen zur Regulation ihrer Konzentration werden bei den jeweiligen Stichwörtern erläutert.
In den vielfachen Funktionen der Elektrolyte (Tab.) sind die Symptome bei Elektrolytstörungen bzw. Elektrolytmangel begründet. Da die Wirkungen der einzelnen Ionen relativ unspezifisch (Ladungsträger, osmotisch wirksame Substanz), aber auch hoch spezifisch (Eisen als Zentralatom der Hämgruppe, Cobalt als Zentralatom des Cobalamins) sein können, erklärt sich, warum sich einige Ionen kurzfristig in Ihrer Funktion ersetzen können, die genaue Regulation des E. jedoch mittel- und langfristig für alle Körperfunktionen überlebenswichtig ist.
Sportlerernährung: Durch Elektrolytverluste, insbesondere von Natrium (Demineralisation) und Chlorid, infolge starken Schwitzens bei lang andauernden Belastungen kann der E. empfindlich gestört werden. Um Leistungseinbußen zu vermeiden, ist eine kontinuierliche Zufuhr von Elektrolyten zusammen mit dem verlorenen Wasser erforderlich. Hierzu eignen sich isotonische Getränke oder hypotonische Getränke entsprechender Zusammensetzung. Abzuraten ist von Salztabletten, wenn nicht ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht.

Elektrolythaushalt: Beispiele für Elektrolytfunktionen im Körper.

FunktionWirkprinzipBeispiele / beteiligte Elektrolyte
OsmoregulationVerhältnis der Konzentrationen gelöster Teilchen in verschiedenen Kompartimenten, die durch semipermeable Membranen getrennt sindpraktisch alle Elektrolyte des Körpers
pH-WertBeteiligung an der Einstellung bzw. Pufferung eines bestimmten pH-
Wertes
Cl, Ionen der Alkali- und Erdalkalimetalle, Proteinat-, organische Säuren
elektrochemische Wirkung in Bezug auf Kompartimentea) Verhältnis der Summe aller Ladungen in unterschiedlichen Kompartimenten
b) Gegenion beim Membrantransport geladener organischer Moleküle
v. a. Na+, K+, Cl, Proteinat-
elektrochemische Wirkung im membrannahen BereichDepolarisierung / Polarisierung von Membranabschnitten während der Erregungsleitung von Nervenzellenv. a. Na+, K+, Cl
regulatorischer Faktor bei SignalübertragungsprozessenBindung bewirkt Konformations- und damit Funktionsänderung des EffektormolekülsCa2+-Calmodulin-System, Ca2+ und Muskelkontraktion
koordinativ (komplex) gebundenes Zentralatom in Porphyrinderivaten oder Eisen-Schwefel-Proteinenreversibler Ladungswechsel bzw. koordinative Stabilisierung des GesamtmolekülsEisen in Häm-Proteinen, Cobalt in Cobalamin, Eisen in Ferredoxin
HormonbestandteilJod in Schilddrüsenhormonen
  • Die Autoren

Albus, Christian, Dr., Köln
Alexy, Ute, Dr., Witten
Anastassiades, Alkistis, Ravensburg
Biesalski, Hans Konrad, Prof. Dr., Stuttgart-Hohenheim
Brombach, Christine, Dr., Gießen
Bub, Achim, Dr., Karlsruhe
Daniel, Hannelore, Prof. Dr., Weihenstephan
Dorn, Prof. Dr., Jena
Empen, Klaus, Dr., München
Falkenburg, Patricia, Dr., Pulheim
Finkewirth-Zoller, Uta, Kerpen-Buir
Fresemann, Anne Georga, Dr., Biebertal-Frankenbach
Frenz, Renate, Ratingen
Gehrmann-Gödde, Susanne, Bonn
Geiss, Christian, Dr., München
Glei, Michael, Dr., Jena (auch BA)
Greiner, Ralf, Dr., Karlsruhe
Heine, Willi, Prof. Dr., Rostock
Hiller, Karl, Prof. Dr., Berlin (BA)
Jäger, Lothar, Prof. Dr., Jena
Just, Margit, Wolfenbüttel
Kersting, Mathilde, Dr., Dortmund
Kirchner, Vanessa, Reiskirchen
Kluthe, Bertil, Dr., Bad Rippoldsau
Kohlenberg-Müller, Kathrin, Prof. Dr., Fulda
Kohnhorst, Marie-Luise, Bonn
Köpp, Werner, Dr., Berlin
Krück, Elke, Gießen
Kulzer, Bernd, Bad Mergentheim
Küpper, Claudia, Dr., Köln
Laubach, Ester, Dr., München
Lehmkühler, Stephanie, Gießen
Leitzmann, Claus, Prof. Dr., Gießen
Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof. Dr., Gießen
Lück, Erich, Dr., Bad Soden am Taunus
Lutz, Thomas A., Dr., Zürich
Maid-Kohnert, Udo, Dr., Pohlheim
Maier, Hans Gerhard, Prof. Dr., Braunschweig
Matheis, Günter, Dr., Holzminden (auch BA)
Moch, Klaus-Jürgen, Dr., Gießen
Neuß, Britta, Erftstadt
Niedenthal, Renate, Hannover
Noack, Rudolf, Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke
Oberritter, Helmut, Dr., Bonn
Öhrig, Edith, Dr., München
Otto, Carsten, Dr., München
Parhofer, K., Dr., München
Petutschnig, Karl, Oberhaching
Pfau, Cornelie, Dr., Karlsruhe
Pfitzner, Inka, Stuttgart-Hohenheim
Pool-Zobel, Beatrice, Prof. Dr., Jena
Raatz, Ulrich, Prof. Dr., Düsseldorf
Rauh, Michael, Bad Rippoldsau
Rebscher, Kerstin, Karlsruhe
Roser, Silvia, Karlsruhe
Schek, Alexandra, Dr., Gießen
Schemann, Michael, Prof. Dr., Hannover (auch BA)
Schiele, Karin, Dr., Heilbronn
Schmid, Almut, Dr., Paderborn
Schmidt, Sabine, Dr., Gießen
Scholz, Vera, Dr., Langenfeld
Schorr-Neufing, Ulrike, Dr., Berlin
Schwandt, Peter, Prof. Dr., München
Sendtko, Andreas, Dr., Gundelfingen
Stangl, Gabriele, Dr. Dr., Weihenstephan
Stehle, Peter, Prof. Dr., Bonn
Stein, Jürgen, Prof. Dr. Dr., Frankfurt
Steinmüller, Rolf, Dr., Biebertal
Stremmel, Helga, Bad Rippoldsau
Ulbricht, Gottfried, Dr., Potsdam-Rehbrücke
Vieths, Stephan, Dr., Langen
Wächtershäuser, Astrid, Frankfurt
Wahrburg, Ursel, Prof. Dr., Münster
Weiß, Claudia, Karlsruhe
Wienken, Elisabeth, Neuss
Wisker, Elisabeth, Dr., Kiel
Wolter, Freya, Frankfurt
Zunft, Hans-Joachim F., Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke

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