Lexikon der Ernährung: Inventurmethode
Inventurmethode, Inventarmethode, indirekte, prospektive Methode zur Ernährungserhebung, erweiterte Form der Buchhaltungsmethode. Dabei werden alle Vorräte des zu untersuchenden Haushaltes zu Beginn der Erhebungsperiode registriert, gewogen und protokolliert. Während der (zumeist 7-tägigen) Untersuchungsperiode werden alle eingekauften und hergestellten Lebensmittel und alle Veränderungen in der Vorratshaltung in ein Protokoll aufgenommen. Danach erfolgt eine erneute Registrierung aller Vorräte. Der eigentliche Lebensmittelverbrauch ergibt sich aus der Differenz zwischen anfänglichen Vorräten und Zugängen einerseits und dem noch Vorhandenen zum Untersuchungsende. Durch die große Sortimentsbreite der im Einzelhandel angebotenen Lebensmittel können sich über 100 verschiedene Artikel in einem Haushalt befinden, wodurch diese Erhebungsmethode einen hohen Arbeitsaufwand für das Studienpersonal bedeutet. Auch die Belastung der Untersuchungsteilnehmer ist hoch, so dass sich ihr Ernährungsverhalten ändert und damit die Ergebnisse verfälscht (Verzerrung). Wie bei der Buchhaltungsmethode werden weder der Außer-Haus-Verzehr noch der individuelle Verzehr der an den Mahlzeiten beteiligten Einzelpersonen erfasst. Zudem lassen sich die bei der Lebensmittelzubereitung anfallenden Abfälle und die als Tierfutter verwendeten Anteile nicht registrieren.
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