Lexikon der Ernährung: Opisthorchiasis
Opisthorchiasis, Clonorchiasis, Leberegelkrankheit, Eopisthorchiasis, eine durch Trematoden der Gattung Opisthorchis (Tab.) ausgelöste Helminthose. Die O. äußert sich als Erkrankung der Leber, wobei die Leberegel intra- und extrahepatische Gallengänge und die Gallenblase besiedeln. Der Mensch infiziert sich durch den Genuss roher oder ungenügend erhitzter Süßwasserfischgerichte. Die Parasiten verursachen entzündliche und proliferative Veränderungen in den befallenen Abschnitten der Leber. Das Ausmaß der Veränderungen ist dabei abhängig von der Zahl der Leberegel sowie der Dauer des Befalls. Als Symptome der parasitären Infektion treten Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Durchfälle sowie Ikterus auf. Gründliches Kochen oder Braten von Fischen ist in Endemiegebieten die wichtigste prophylaktische Maßnahme verbunden mit einer umfassenden Abwasserhygiene. Vgl. Fascioliasis.
Opisthorchiasis: Tab.
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Erreger der Opisthorchiasis, der auch beim Menschen parasitiert. O. f. ist im Adultstadium ein 7–12×2–3 mm großer Trematode. Das Verbreitungsgebiet ist Osteuropa, Südeuropa und große Teile Russlands. Infektionen des Menschen treten im gesamten Verbreitungsgebiet mit einer stark schwankenden Befallsrate auf. In manchen ländlichen Gebieten Russlands sind bis zu 85 % der Bevölkerung befallen. Die Süßwasserschnecke Bithynia leachi ist der erste Zwischenwirt. Süßwasserfische stellen den zweiten Zwischenwirt dar, der im intermuskulären Bindegewebe oder in der Muskulatur das eigentliche infektiöse Stadium – die Metacercarien – enthält. Die Metacercarien sind außerordentlich widerstandsfähig gegenüber Kühlschranktemperaturen, Trocknen, Salzen und Marinieren. | Erreger der Opisthorchiasis. Ein lancettförmiger 10–25 mm langer und 2–5 mm breiter Parasit des Menschen mit den Reservewirten Hund, Katze, Schwein und Ratte. O. s. kommt im gesamten asiatischen Raum mit den Endemiegebieten China, Korea, Taiwan und Japan vor. In Gebieten, in denen roher Fisch häufig zubereitet wird, ist ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung befallen. Süßwasserschnecken (Bulinus-, Parafossarulus-Arten), die die Wurmeier aufnehmen und die sich bildenden Cercarien freisetzen, stellen den ersten Zwischenwirt dar. In Süßwasserfischen, dem zweiten Zwischenwirt, in die diese Cercarien aktiv eindringen, entwickeln sich die Metacercarien, das eigentliche infektiöse Agens. |
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