Lexikon der Mathematik: Mahalanobis-Abstand
ein in der Clusteranalyse und Diskriminanzanalyse verwendetes Maß für die statistische Unterscheidung zweier Objekte bzw. zweier Gruppen von Objekten (Klassen, Cluster, Kollektive), und zur Zuordnung eines Objekts zu einer von mehreren möglichen Gruppen.
I. Mahalanobis-Abstand zur Unterscheidung zweier Objekte: Seien O1, O2,…,Onn Objekte, an denen jeweils p Merkmale gemessen wurden, und sei \({\overrightarrow{x}}_{i}=({x}_{i1},\ldots,{x}_{ip})\) der Vektor der gemessenen Merkmalswerte am Objekt Oi, i = 1,…, n. Die Gesamtinformation an Daten ist in folgender Datenmatrix darstellbar:
Seien weiterhin
II. Mahalanobis-Abstand zwischen Objektgruppen: In diesem Fall liegt für jede von N, N ≥ 2, Objektgruppen i = 1,…,N folgende Datenmatrix vor:
Sei
III. Liegt ein unbekanntes Objekt mit dem Merkmalsvektor \(\overrightarrow{z}={({z}_{1},\ldots {z}_{p})}^{T}\) vor, so verwendet man als Kriterium für die Zuordnung des Objekts den Mahalanobis-Abstand zum Mittelwertvektor der jeweiligen Gruppe i:
Das Objekt wird der Gruppe zugeordnet, bei der der Abstand am kleinsten ist.
[1] Hartung, J.; Elpelt, B.: Multivariate Statistik. Oldenbourg Verlag München/Wien, 1989.
[2] Krause, B.; Metzler, P.: Angewandte Statistik. Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin, 1983.
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