Lexikon der Mathematik: Möbiussche Umkehrformeln
Formeln zur „Umkehrung“ gewisser Summendarstellungen von (insbesondere zahlentheoretischen) Funktionen mit Hilfe der Möbius-Funktionµ.
Die Möbiusschen Umkehrformeln beruhen auf der Gleichung
\begin{eqnarray}\displaystyle \sum _{d|n}\mu (d)=\left\{ \begin{array}{cc}\ 1 & {\rm{f}}{\rm{\ddot{u}}}{\rm{r}}\, n=1,\\ 0 & {\rm{f}}{\rm{\ddot{u}}}{\rm{r}}\, n \gt 1,\end{array}\right.\end{eqnarray}
wobei sich die Summe über alle Teiler von n (einschließlich d = 1 und d = n) erstreckt.
Folgerungen von Gleichung (1) sind die sogenannte „Erste Möbiussche Umkehrformel“:
Seien f, F : ℕ → ℂ zahlentheoretische Funktionen, dann sind äquivalent:
\begin{eqnarray}\begin{array}{lllll}G(n) & = & \displaystyle \sum _{n\le x}g\left(\frac{x}{n}\right) & f{\ddot{u}}r\,alle\,x \ge 1, & ({A}_{2})\\ g(x) & = & \displaystyle \sum _{n\le x}\mu (n)G\left(\frac{x}{n}\right) & f{\ddot{u}}r\,alle\,n \ge 1; & ({B}_{2})\end{array}\end{eqnarray}
hierbei ist die Summe jeweils über alle natürlichen Zahlen n ≤ x zu erstrecken.
Eine ursprünglichere Variante Möbiusscher Umkehrformeln ist die folgende Äquivalenz, die immer dann gültig ist, wenn die Reihen ∑f(xn) und ∑g(xn) absolut konvergieren:
\begin{eqnarray}\begin{array}{ccc}f(x)=\displaystyle \sum _{n=1}^{\infty }g({x}^{n}) & \iff & g(x)=\displaystyle \sum _{n=1}^{\infty }\mu (n)f({x}^{n}).\end{array}\end{eqnarray}
Riemann benutzte in der Arbeit, in der er die Riemannsche Vermutung beschreibt, die folgende Variante:
\begin{eqnarray}\begin{array}{lll}F(x) & = & \displaystyle \sum _{n=1}^{\infty }\frac{1}{n}f({x}^{1/n})\\ & & \begin{array}{cc}\iff & f(x)=\displaystyle \sum _{n=1}^{\infty }\frac{\mu (n)}{n}\end{array}F({x}^{1/n}).\end{array}\end{eqnarray}
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