Lexikon der Optik: chemischer Laser
chemischer Laser, spezieller Gaslasertyp, bei dem die Anregung des aktiven Mediums und damit die Erzeugung einer Besetzungsinversion durch exotherme chemische Reaktionen erfolgt. Voraussetzung hierfür ist, daß die pro Molekül freigesetzte Reaktionsenergie größer ist als die Energiedifferenz des Laserüberganges. Als chemische Reaktionen verwendet werden solche in Flammen oder auch Brennkammern bei eventuell zusätzlicher Zündung mittels elektrischer Entladung durch Elektronenstrahlen oder auch Photodissoziation. Die Reaktionsenergie führt zur Anregung der Reaktionspartner, die ihre Energie teilweise in Form von Strahlung abgeben. Mittels c. L. ist Laserstrahlung im infraroten Spektralbereich zwischen 1,3 und 26 μm zu erhalten, und zwar sowohl im Impuls- als auch im kontinuierlichen Betrieb. Die erreichbaren Impulsenergien betragen einige 103 J, die kontinuierliche Laserleistung liegt maximal bei einigen 103 W.
Als spezieller c. L. sei der Wasserstofffluorid-Laser genannt, dessen strahlende (schwingungsangeregte) Moleküle HF* in der Reaktion F+H2→HF*+H erzeugt werden und der Laserstrahlung im Bereich zwischen 2,6 und 3,3 μm liefert. Die kontinuierliche Ausgangsleistung beträgt 5 kW, die Impulsenergie 4 kJ.
Die Bedeutung der c. L. liegt in der Möglichkeit der Erzeugung hoher kontinuierlicher Strahlungsleistungen für spezielle Anwendungen.
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