Direkt zum Inhalt

Lexikon der Optik: Halbleiterlaser

Halbleiterlaser, kleinster Lasertyp (Länge

0,5 mm) mit Halbleitern als aktivem Medium. Als Halbleitermaterialien finden Verbindungen vom Typ AIIIBV (GaAs, GaInP, GaAlAs, GaAlSb u.a.) und AIVBVI (PbS, PbSSe, PbTe, Pb, Se u.a.) Verwendung. (Die Indizes III, IV, V und VI kennzeichnen die Hauptgruppe im periodischen System der Elemente.) Die Strahlung entsteht als Folge der Rekombination von Elektronen (im Leitungsband der Halbleiter) mit Löchern (im Valenzband). Die verschiedenen Typen von H. unterscheiden sich in der Art der Erzeugung der Elektron-Loch-Paare und damit der Anregung der Rekombinationsübergänge. Der gebräuchlichste H. ist der Injektionslaser. Bei ihm wird durch zusätzliche Dotierung des Halbleitermaterials mit Donatoren und Akzeptoren ein pn-Übergang gebildet, in dem bei Stromdurchgang die Rekombination und damit die Erzeugung von Strahlung erfolgt (Lumineszenzdiode). Als weitere Pumpverfahren zur Erzeugung von Elektron-Loch-Paaren werden die Anregung mittels Elektronenstrahlen, durch elektrische Impulse mit hoher Feldstärke (über Stoß- oder Tunnelionisation) und durch optisches Pumpen verwendet.

Die Strahlungsleistung eines H. ist als Folge des kleinen Volumens der aktiven Schicht (0,5×0,2×0,1 mm3) relativ gering, sie erreicht 1 W im kontinuierlichen und

200 W im Impulsbetrieb bei Impulsdauern um 1 μs und Folgefrequenzen bis zu einigen kHz. Der Wirkungsgrad ist im allgemeinen höher als bei allen anderen Lasertypen; er liegt zwischen 10 und 90%. Aufgrund der kleinen Querausdehnung des strahlenden Bereichs (10-2 bis 10-3 mm) ergeben sich große Beugungsverluste und ein großer Divergenzwinkel der Strahlung (bis zu 50°).

Mit H. ist bei Verwendung der verschiedenen Halbleitermaterialien der Spektralbereich zwischen 0,5 und 32 μm zu erfassen mit der Möglichkeit einer Wellenlängenabstimmung durch Temperatur- oder Druckänderung. Anwendung findet der H. insbesondere in der optischen Nachrichenübertragung, der integrierten Optik, der Meßtechnik und Sensorik, der Bildverarbeitung wie auch als Pumplaser.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.