Lexikon der Optik: Konvergenz
Konvergenz, Augenbewegungen, bei denen sich die Fixierlinien beider Augen einwärts bewegen, so daß sich beim Blick auf nahegelegene Objekte die Fixierlinien in einem Punkte schneiden (Konvergenzstellung).
Der Winkel zwischen den Fixierlinien und der Blickrichtung in Parallelstellung, der sogenannte Fusionswinkel, dient als Maß der K. Er wird in Prismendioptrien (pdpt, 1 pdpt = 1 cm/m) angegeben. Eine pdpt liegt vor, wenn ein Strahl auf 1 m Entfernung um 1 cm abgelenkt wird.
Die K. setzt sich aus vier Komponenten zusammen.
Tonische K. ist der Teil der K., der bei Abwesenheit eines Konvergenzstimulus auftritt. Dieser Teil der K. wird durch den Tonus der äußeren Augenmuskeln bewirkt.
Akkommodative K. tritt unwillkürlich gemeinsam mit der Akkommodation auf. Der AC/A-Quotient, d.i. das Verhältnis von akkommodativer K. (AC, gemessen in cm/m) und Akkommodation (A, gemessen in dpt, 1 dpt = 1/m) auf die Objektentfernung beschreibt die Kopplung von K. und Akkommodation. Die Einheit des AC/A-Quotienten ist cm. Sein idealer Wert entspricht dem Pupillenabstand (in cm).
Fusionale K. wird durch Fusionsreize ausgelöst. Sie trägt zur motorischen Fusion der Netzhautbilder beider Augen bei.
Proximale K. wird durch das Bewußtsein nahegelegener Objekte ausgelöst. Sie tritt z.B. beim Blick in ein optisches Instrument auf, auch wenn sich das Objekt im Unendlichen befindet.
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