Lexikon der Optik: Probeglas
Probeglas, eine genau gearbeitete Vergleichsfläche zur interferentiellen Flächenprüfung bei der optischen Fertigung. Auf die zu prüfende Fläche wird nach sorgfältiger Säuberung ein P. mit genauer, dem Vorzeichen nach entgegengesetzter Krümmung gebracht. Die in der dünnen Luftschicht zwischen den beiden Flächen entstehenden Interferenzfarben oder -ringe (Newtonsche Ringe) werden beobachtet. Sie zeigen den Grad der Übereinstimmung beider Flächen an. Zeigt sich über die ganze Fläche die gleiche Farbe, so bedeutet das eine sehr gute Übereinstimmung. Wird die Luftschicht dabei sehr verringert, so gehen die lebhaften Interferenzfarben in ein Lavendelgrau und schließlich in Schwarz über. Man spricht dann von "Schwarzpasse". Für die bei der Prüfung mit einem P. festgestellten Fehler ist der Ausdruck Paßfehler gebräuchlich. Zeigen sich beim Auflegen des P. ein oder mehrere Interferenzringe, so bedeutet das eine Differenz der Krümmungsradien. Sind die Ringe nicht rund, sondern oval oder unregelmäßig, so ist die geprüfte Fläche nicht rotationssymmetrisch. Wird das P. so aufgelegt, daß sich ein Luftkeil bildet, so zeigen sich keine Ringe, sondern Streifen. Auslenkungen der Interferenzstreifen (Fizeausche Streifen) lassen ebenfalls die Fehler der zu prüfenden Fläche erkennen.
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