Lexikon der Optik: Spektrochronographie
Spektrochronographie, ein erst kürzlich entwickeltes Verfahren, welches das Spektrum eines kurzzeitigen optischen Signals in seiner zeitlichen Veränderung zu verfolgen gestattet. Nach der Frequenz-Zeit-Unschärfebeziehung muß man um so länger messen, je weiter man die spektrale Auflösung treiben will. Man kann so immer weniger über das zeitliche Verhalten des untersuchten Vorgangs aussagen. Andererseits schließt eine genaue Bestimmung des Zeitpunktes, zu dem ein Photon auf einen Photomultiplier trifft, eine Messung seiner spektralen Zusammensetzung aus. Man muß daher in der S. notwendig einen Kompromiß eingehen derart, daß man sich mit einem relativ geringen spektralen Auflösungsvermögen Δν begnügt, um zeitliche Veränderungen des Spektrums – allerdings höchstens mit der Genauigkeit Δt≈(Δν)-1 – erfassen zu können. Die Messung geschieht in der Weise, daß man die Intensität des mit Hilfe eines Spektralapparats zerlegten Lichtes bei den verschiedenen Frequenzen als Funktion der Zeit mißt. Dazu eignet sich eine Streak-Kamera. Man strahlt dabei das spektral zerlegte Licht so ein, daß die Richtung, in der die Auffächerung erfolgt ist, senkrecht zu der Ablenkrichtung in der Kamera steht. Auch ein optisches Tor kann für die Zwecke der S. genutzt werden (Kerr-Effekt).
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