Lexikon der Optik: Winkelspiegel
Winkelspiegel, eine Kombination zweier oder mehrerer Spiegel, bei der der Winkel zwischen ein- und austretendem Strahl unabhängig von Lageänderungen des W. konstant bleibt. Es sind verschiedene Anordnungen möglich (Abb. 1). Eine Form mit zwei festen Spiegeln ist der festwinklige Doppelspiegel. Die Schnittgerade der beiden Spiegelebenen heißt Spiegelachse. Von einem leuchtenden Gegenstand G (Abb. 2) erzeugt zunächst jede der Spiegelflächen Sp1 und Sp2 ein seitenverkehrtes virtuelles Bild (B1 und B2). Diese Spiegelbilder dienen aber jeweils dem anderen Spiegel wieder als Gegenstand, so daß die Bilder B
und B
entstehen. Diese durch zweimalige Spiegelung hervorgerufenen virtuellen Bilder sind seitenrichtig. Ist α=90°, so fallen B
und B
zusammen, und man erhält nur ein seitenrichtiges Bild (Verwendung von 90°-Spiegeln in Modehäusern). W. mit einem Winkel von 45° werden häufig für geodätische Zwecke zum Abstecken rechter Winkel benutzt.
Wichtig ist eine sichere mechanische Halterung, die bei hohen Anforderungen an die Genauigkeit und großen Querschnitten des Strahlenbündels aus einem Material mit einem niedrigen Ausdehnungskoeffizienten (z.B. Invar) bestehen soll. Man kann den W. an Stelle eines Pentaprismas (Reflexionsprisma) verwenden. Eine besondere Anwendungsform des W. mit drei aufeinander senkrecht stehenden Spiegelflächen ist der Tripelspiegel.
Winkelspiegel 1: Zwei verschiedene Anordnungen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.