Gesellschaft: Die digitale Manipulation
Die Corona-Pandemie hat vieles verändert, unter anderem hat sie das Misstrauen der Bürger gegenüber dem Staat geschürt. Nicht ganz unschuldig an diesem Prozess sind die sozialen Medien. Stellen Sie sich dazu eine fiktive Person namens Andreas vor, der besorgt ist, an Covid-19 zu erkranken. Da er nicht alle Artikel zu dem Thema selbst lesen kann, ist er auf Tipps von Freunden angewiesen. Anfangs hält er nicht viel davon, wenn Leute behaupten, die Pandemie-Ängste seien übertrieben. Doch plötzlich verhängt die Regierung einen harten Lockdown, wodurch das Hotel, in dem er arbeitet, schließen muss. Nun da Andreas' Job in Gefahr ist, fragt er sich, wie ernst die Bedrohung durch das neue Virus wirklich ist. Ein Kollege teilt einen Beitrag über »Corona-Panik«, angeblich geschaffen von Pharmaunternehmen in Absprache mit korrupten Politikern. Nach einer kurzen Websuche findet Andreas schnell Artikel, die behaupten, Covid-19 sei nicht schlimmer als eine Grippe. Daraufhin wird er Teil einer Facebook-Gruppe, deren Mitglieder ebenfalls riskieren, durch die Pandemie arbeitslos zu werden. Mehrere seiner neuen Freunde planen, an einer Demonstration teilzunehmen, die ein Ende der Einschränkungen fordert, und Andreas schließt sich ihnen an. Er ist inzwischen überzeugt, Corona sei ein Schwindel.
Das Beispiel veranschaulicht, wie verschiedene kognitive Verzerrungen das Urteilsvermögen beeinflussen …
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben