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Nobelpreis für Physik: Die Digitalisierung des Lichts

Sie sind die Augen und die Nerven unserer digitalen Informationsgesellschaft: CCD-Bildsensoren und Licht leitende Glasfasern. Für ihre Erfindung wurden Charles K. Kao, Willard S. Boyle und George E. Smith nach vier Jahrzehnten nun mit dem Physik-Nobelpreis geehrt.
CCD-Sensor
Heute umspannen Glasfasernetze die Erde auf einer Gesamtlänge von etwa einer Milliarde Kilometer und bilden das Rückgrat der modernen Telefonund Internetkommunikation. Der Ausgangspunkt dieser Entwicklung lässt sich genau benennen: eine Veröffentlichung des jungen Elektroingenieurs Charles K. Kao von den Standard Telecommunication Laboratories in London vom Juni 1966. Darin schwärmte der 1933 in Schanghai geborene und gerade frisch promovierte Wissenschaftler von einem Glasfasermaterial mit "Potenzial als neues Kommunikationsmedium".

Kao war nicht nur ein inspirierter Physiker, sondern auch ein guter Kommunikator seiner Vision«, heißt es nun in der Erklärung, mit der die Jury in Stockholm die Verleihung der einen Hälfte des Physik-Nobelpreises an den Pionier begründet. Die Idee, Licht durch Glas zu übertragen, stammt schon aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Folge gab es immer wieder Versuche, Signale oder gar Bilder auf diese Weise zu übermitteln. Sie gipfelten in den 1950er Jahren in Glasfaser-Endoskopen zur Magenspiegelung. Einen neuen Schub erhielt die Forschung durch die Erfindung des Lasers 1960. Nun gab es einen guten Lichtsender, doch das Übertragungsmedium Glas hielt nicht Schritt, weil die Verluste mit 1000 Dezibel pro Kilometer viel zu groß waren. Nach einer Strecke von 20 Metern blieb so nur ein Prozent des Lichts übrig.

Schon damals experimentierte man mit Glasfasern aus einem Kern und einer Hülle mit unterschiedlichen Brechzahlen. An der Grenze zwischen beiden wird das Licht reflektiert und sollte so laut Theorie unendlich weit durch die Faser laufen. Kao zeigte in seinen Experimenten, warum das zu jener Zeit nicht funktionierte...

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