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Landwirtschaft: Droht ein Mangel an Phosphor?
Phosphor ist Hauptbestandteil von Düngemitteln. Seine Vorkommen reichen zwar noch für Jahrzehnte. Doch wenn wir nicht jetzt beginnen, sie zu schonen, könnte die Landwirtschaft schon in diesem Jahrhundert zusammenbrechen.
So komplex die Chemie des Lebens auch sein mag – die Voraussetzungen für üppiges Pflanzenwachstum an einem Standort lassen sich in drei Zahlen ausdrücken: 19-12-5 zum Beispiel. Das sind die prozentualen Anteile von Stickstoff, Phosphor und Kalium, wie sie auf jeder Düngerpackung stehen. Diese drei Nährstoffe haben im 20. Jahrhundert eine enorme Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität ermöglicht und zu einer Versechsfachung der Weltbevölkerung geführt. Doch woher stammen sie? Stickstoff gewinnen wir aus der Luft, die zu 78 Prozent daraus besteht; Phosphor und Kalium werden dagegen aus Bergwerken gefördert. Kalium gibt es weltweit noch genug für mehrere Jahrhunderte. Beim Phosphor aber dürften die leicht zugänglichen Vorkommen gerade noch bis Ende dieses Jahrhunderts reichen. Dann wird die Bevölkerungszahl einen Spitzenwert erreicht haben, von dem manche meinen, er läge jenseits der Tragfähigkeit der Erde.
Doch Schwierigkeiten könnte es schon viel früher geben. Wie die Ölpreisschwankungen im vergangenen Jahr gezeigt haben, treten bei Rohstoffen oft schon lange, bevor sie wirklich knapp werden, Marktengpässe auf. Die Phosphorvorräte sind noch ungleichmäßiger über die Erde verteilt als diejenigen von Erdöl, was das Problem einer gesicherten Versorgung verschärft. Mit einem Gesamtanteil von 23 Prozent sind die USA weltgrößter Produzent und Exporteur von Phosphor. Vier Fünftel ihrer Fördermenge stammen aber aus nur einer Quelle: Minen in der Nähe von Tampa (Florida). Diese dürften in ein paar Jahrzehnten erschöpft sein. Heute befinden sich fast 40 Prozent der weltweiten Reserven in einem einzigen Land, Marokko, dem "Saudi-Arabien des Phosphors". Obwohl es sich um eine dem Westen wohlgesinnte Nation mit stabilen politischen Verhältnissen handelt, macht dieses Ungleichgewicht den Phosphor zu einer tickenden geostrategischen Zeitbombe...
Doch Schwierigkeiten könnte es schon viel früher geben. Wie die Ölpreisschwankungen im vergangenen Jahr gezeigt haben, treten bei Rohstoffen oft schon lange, bevor sie wirklich knapp werden, Marktengpässe auf. Die Phosphorvorräte sind noch ungleichmäßiger über die Erde verteilt als diejenigen von Erdöl, was das Problem einer gesicherten Versorgung verschärft. Mit einem Gesamtanteil von 23 Prozent sind die USA weltgrößter Produzent und Exporteur von Phosphor. Vier Fünftel ihrer Fördermenge stammen aber aus nur einer Quelle: Minen in der Nähe von Tampa (Florida). Diese dürften in ein paar Jahrzehnten erschöpft sein. Heute befinden sich fast 40 Prozent der weltweiten Reserven in einem einzigen Land, Marokko, dem "Saudi-Arabien des Phosphors". Obwohl es sich um eine dem Westen wohlgesinnte Nation mit stabilen politischen Verhältnissen handelt, macht dieses Ungleichgewicht den Phosphor zu einer tickenden geostrategischen Zeitbombe...
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