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Emotionsregulation: Der Gefühlskompass

Die eigenen Emotionen zu regulieren, fördert nicht nur ein friedliches Miteinander, sondern auch Wohlbefinden und Gesundheit des Einzelnen. Nur, wie halten wir unsere Gefühle überhaupt im Zaum? Psychologen unterscheiden fünf Phasen, in denen jeweils andere Strategien zum Einsatz kommen.
Gefühlskompass

Es war einmal eine Zeit, da galten Denken und Fühlen als scharfe Gegen­sätze. "Über sich selbst Herr zu sein", schrieb etwa der Philosoph Imma­nuel Kant (1724-1804), "heißt, seine Affek­te zu zähmen und seine Leidenschaft zu ­beherrschen." Nach dieser traditionellen Sichtweise stehen Emotionen wie Ärger, Trauer oder Angst dem klaren Denken stets im Weg, und wir müssen darum ringen, dass der Verstand die Oberhand behält.

Wie die moderne psychologische Forschung beweist, sind Fühlen und Denken jedoch viel ­enger miteinander verflochten und ziehen oft am selben Strang. So haben Emotionen immer auch eine kognitive Seite, ja sie fußen maßgeblich darauf, wie wir eine Situation, ob akut oder im Nachhinein, gedanklich bewerten. Und wir sind auch nicht Sklaven übermächtiger Gefühle, sondern lenken und dosieren diese andauernd – allerdings meist unbewusst.

Ärger und Frustration zu kontrollieren, ist im Beruf wie im Privatleben enorm wichtig, damit Konflikte nicht unnötig eskalieren. Wir springen einem Kollegen nicht gleich an die Gurgel, nur weil er uns gerade nervt, und den Ärger über die lärmenden Nachbarn können wir in der Regel auch im Zaum halten. ...

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Spektrum Kompakt – Empathie und Mitgefühl

Die Gefühle anderer nachzuempfinden, ist wichtig im sozialen Miteinander – ob man sich nun über den Erfolg einer Freundin freut oder als Gemeinschaft in Krisenzeiten zusammenhält. Empathie ist aber kein rein menschliches Phänomen und kann sogar ungesund sein, wenn sie in People Pleasing umschlägt.

Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Gehirn&Geist – Beziehungen: Wie sie prägen, wann sie stärken

Das Dossier widmet sich sozialen Beziehungen in all ihren Facetten: zwischen Partnern, Eltern und Kindern, Freunden oder in Gemeinschaften. Die Beiträge liefern wichtige, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung. Sie verdeutlichen, wie heilsam und wichtig die Verbundenheit mit anderen ist, aber auch, wann sie schaden kann. So zeigt der Beitrag zum Thema Bindungsfähigkeit, dass die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind. Doch Bindungsstile lassen sich ändern. Mit vernetzten Hirnscannern ergründen Mannheimer Forscherinnen und Forscher die Geheimnisse sozialer Interaktionen, die einiges über die Beziehung verraten. Das Hormon Oxytozin gilt als soziales Bindemittel. Ein reines Kuschelhormon ist es dennoch nicht. Auch Umarmungen spielen im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, aber erst jetzt beginnen Psychologen, dieses Verhalten zu verstehen.

  • Quellen und Literaturtipp

Literaturtipp

Gross, J. J. (Hg.): Handbook of Emotion Regulation. Guilford Press, New York 2013Dieser Sammelband gibt einen umfassenden ­Forschungsüberblick.

Quellen

Gross, J. J.:The Emerging Field of Emotion Regulation: An Integrative Review. In: Review of General Psychology 2, S. 271–299, 1998

Mauss, I. B. et al.:Can Seeking Happiness Make People Unhappy? Para­doxical Effects of Valuing Happiness. In: Emotion 11, S. 807 – 815, 2011

Momm, T. D. et al.: It Pays to Have an Eye for Emotions: Emotion Recognition Ability Indirectly Predicts Annual Income. In: Journal of Organisation Behavior 36, S. 147 – 163, 2015

Sheppes, G. et al.:Emotion Regulation Choice: A ­Conceptual Framework and Supporting Evidence.In: Journal of Experimental Psychology: General 143, S. 163 – 181, 2014

Troy, A. et al.:A Person-by-Situation Approach to Emotion Regulation. Cognitive Reappraisal Can Either Help or Hurt, Depending on the Context.In: Psychological Science 24: S. 2505-2514, 2013

Webb, T. L. et al.: Dealing with Feeling: A Meta-Analysis of the Effectiveness of Strategies Derived from the Process Model of Emotion Regulation. In: Psychological Bulletin 138, S. 775 – 808, 2012

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