Emotionsregulation: Der Gefühlskompass
Es war einmal eine Zeit, da galten Denken und Fühlen als scharfe Gegensätze. "Über sich selbst Herr zu sein", schrieb etwa der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804), "heißt, seine Affekte zu zähmen und seine Leidenschaft zu beherrschen." Nach dieser traditionellen Sichtweise stehen Emotionen wie Ärger, Trauer oder Angst dem klaren Denken stets im Weg, und wir müssen darum ringen, dass der Verstand die Oberhand behält.
Wie die moderne psychologische Forschung beweist, sind Fühlen und Denken jedoch viel enger miteinander verflochten und ziehen oft am selben Strang. So haben Emotionen immer auch eine kognitive Seite, ja sie fußen maßgeblich darauf, wie wir eine Situation, ob akut oder im Nachhinein, gedanklich bewerten. Und wir sind auch nicht Sklaven übermächtiger Gefühle, sondern lenken und dosieren diese andauernd – allerdings meist unbewusst.
Ärger und Frustration zu kontrollieren, ist im Beruf wie im Privatleben enorm wichtig, damit Konflikte nicht unnötig eskalieren. Wir springen einem Kollegen nicht gleich an die Gurgel, nur weil er uns gerade nervt, und den Ärger über die lärmenden Nachbarn können wir in der Regel auch im Zaum halten. ...
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