Erfahrungsbericht: Hirn unter Strom
Es sind die ersten Stunden am Morgen des 7. Juni 2018. Eigentlich sollte ich mich erholen, aber ich liege wach und denke an die anstrengende Operation, die vor mir liegt. In ein paar Stunden wird mir ein Ärzteteam den Schädel aufbohren, um an meinem Hirn zu operieren. Den insgesamt siebeneinhalb Stunden langen Eingriff werde ich wach und bei vollem Bewusstsein erleben. Ziel ist es, meine Parkinson-Erkrankung durch regelmäßige Stromimpulse im Gehirn zu lindern. Eine solche tiefe Hirnstimulation (THS) gilt als äußerst komplexer, aber inzwischen gut etablierter Eingriff.
Um 7.30 Uhr geht es los. Der Blasenkatheter wird gelegt – schließlich werde ich einige Stunden lang keine Toilette benutzen können – meine Haare werden geschoren, und dann passen die beiden Neurochirurgen rings um den Kopf den Navigationsrahmen an: ein Metallbogen mit eingravierter Messskala, der sich wie das Modell einer Satellitenbahn über meine Nase und Wangen wölbt und direkt im Schädelknochen festgeschraubt wird. Die eine Seite des Kopfs übernimmt Privatdozent Kajetan von Eckardstein, auf der anderen Seite agiert Professorin Dorothee Mielke.
Bevor ich in den OP geschoben werde, müssen letzte Aufnahmen vom Inneren meines Kopfs gemacht werden. Mit meiner neuen »Krone« geht es in den Computertomografen (CT). Anhand dieser aktuellen Bilder ...
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