Luftverschmutzung: Großfeuer mit Nebenwirkungen
»Diese hier sieht interessant aus. Nicht zu dicht«, sagt der Atmosphärenchemiker James Crawford. Hinter seinem Ohr klebt ein Pflaster gegen Reiseübelkeit. Er beugt sich über eine Rauchwolke, die vom Cockpit aus zu sehen ist. Es ist Ende Juli 2019, und wir befinden uns in einem ehemaligen Passagierflugzeug, das die NASA zu einem Labor umfunktioniert hat. In der Kabine kalibrieren 35 Wissenschaftler und Ingenieure ihre Instrumente. Sie sind voll gespannter Erwartung. Ihre Ausrüstung ist eigentlich dafür konzipiert, Luftschadstoffe in Städten zu messen. Jetzt sollen sie in dieser partikelgeschwängerten Umgebung Proben nehmen. Wie das 50 Jahre alte Flugzeug in einer Rauchsäule zurechtkommen wird, muss sich auch erst noch zeigen. Die Maschine ruckelt und hüpft, als sie in 4000 Meter Höhe in die dunkle Wolke eintaucht, die sich über einem Feuer außerhalb von Missoula im US-Bundesstaat Montana auftürmt. »45 Sekunden, dann drehen Sie um«, weist Crawford den Piloten an. Die Turbulenzen entpuppen sich als überraschend schwach, und so nehmen sie einen weiteren Anlauf auf die Wolke.
Es ist der dritte Flug im Rahmen von FIREX-AQ, einem ehrgeizigen Dreijahresprojekt unter Leitung der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und der NASA …
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