Wahrnehmung: Guter Sound macht glaubwürdig
Wie beurteilen Menschen, ob zum Beispiel ein Youtube-Video über Wissenschaft echte Forschung präsentiert oder von einem Scharlatan stammt? Wichtig ist dabei unter anderem die Qualität der Aufnahme, berichtet nun eine Arbeitsgruppe um Eryn Newman von der Australian National University. Wie das Team schreibt, beeinflussen vor allem emotionale Faktoren, ob der Inhalt als glaubwürdig wahrgenommen wird – ob sich die Aussagen "richtig" anfühlen. Und je schlechter die Tonqualität, desto stärker wird die unbewusste Ablehnung.
Die Forscherin konzipierte zwei Experimente: Im ersten Versuchsaufbau präsentierte sie zwei Gruppen Videos von Vorträgen auf wissenschaftlichen Konferenzen. Eine Gruppe sah die Videos mit gutem Klang, die zweite bekam identische Videos, aber mit deutlich schlechterer Tonqualität vorgesetzt. Beide Gruppen sollten die Intelligenz der Forscherinnen und Forscher sowie die Qualität der vorgestellten Forschung beurteilen. Dabei schnitten die Videos mit miesem Sound deutlich schlechter ab. Das gleiche Phänomen trat auch im zweiten Experiment zu Tage, bei dem die Forscher ihren Probanden Interviews mit Fachleuten vorspielten, die vom überregional bekannten Radioprogramm "Science Friday" des US-Senders NPR stammten. Die Schlussfolgerung der Arbeitsgruppe: Wenn Wissenschaft und Pseudowissenschaft in Medien wie Radio oder Fernsehen aufeinandertreffen, zählen nicht so sehr Argumente oder Inhalt, sondern zuallererst die technische Qualität.
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