Künstliche Intelligenz: Talent am Joystick
Ist Intelligenz an Bewusstsein gekoppelt? In der Menschheitsgeschichte galten die beiden Begriffe zumindest als eng miteinander verwandt. Doch es ist Zeit, sich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Anlass dazu gibt das jüngste Werk von DeepMind – einem Unternehmen, das der Brite Demis Hassabis, ein Schachwunderkind, Videospielentwickler, Informatiker und Neurowissenschaftler, 2011 gründete. Vier Jahre später kaufte Google für hunderte Millionen Dollar die damals noch relativ kleine Firma in London, welche sich auf die Programmierung künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert hat. Nun haben die schlauen Köpfe von DeepMind eine neue Software entwickelt und im Februar 2016 die Details in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht: Ihr Algorithmus vermag sich selbstständig die Regeln von bestimmten Videospielen anzueignen und ist mit etwas Übung jedem menschlichen Spieler überlegen. Auf den ersten Blick klingt das nicht unbedingt nach einer technischen Meisterleistung, doch Experten feiern die Erfindung als revolutionären Durchbruch.
Einen ersten Eindruck davon vermittelt ein Youtube-Video mit dem Titel "DeepMind Artificial Intelligence @FDOT 14". Der Clip wurde auf einer Konferenz im Jahr 2014 mit einem Smartphone aufgezeichnet. Zu Beginn spricht Hassabis darüber, wie die Software lernt, "Breakout" zu spielen – einen Klassiker unter den Videospielen der Firma Arcade. Das Ziel besteht darin, möglichst viele Ziegelsteine, die am oberen Rand in Reihen angeordnet sind, mit einem Ball zu zerstören. Nach einem Treffer verschwindet der Stein, und das Geschoss prallt nach unten ab. Jetzt muss der Spieler seinen Schläger rasch entlang des unteren Bildschirmrands bewegen und versuchen, den Ball wieder nach oben zu lenken. Gelingt dies nicht, verliert man eines seiner drei Leben. ...
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