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Finanzmathematik: Mathematik und die Finanzkrise

Es war nicht die Verwendung mathematischer Modelle an sich, die zahlreiche Banken in den Abgrund stürzte. Problematisch ist vielmehr, dass die Beteiligten häufig mit veralteten Modellen arbeiten und ihnen der nötige Sachverstand fehlt. Mathematische Modelle bleiben unentbehrlich für Finanzgeschäfte.
Finanzkrise
Die aktuelle Finanzkrise mit ihren schwer wiegenden Auswirkungen auf die reale Wirtschaft hat schlagartig die Komplexität der modernen globalen Finanzwelt aufgezeigt. Wie konnte es kommen, dass Hypothekendarlehen, die in den USA vergeben wurden, deutsche Banken in so akute Gefahr brachten, dass sie nur noch mit milliardenschweren staatlichen Hilfen vor dem Zusammenbruch gerettet werden konnten?

Die Ursachen der Krise lassen sich mindestens bis zum Beginn des Jahrtausends zurückverfolgen, nämlich dem Platzen der Internetblase. Reihenweise wurden in den Jahren 2000 und 2001 "Dotcom"-Firmen insolvent, deren Aktien kurz zuvor noch mit Hunderten von Millionen Euro an der Börse bewertet worden waren. In der Folge des Börsencrashs nahmen die Notenbanken die Zinsen zurück, um die Wirtschaft zu stimulieren. In dieser Phase des billigen Geldes blähte sich das Volumen nur schwach besicherter (subprime) Hypotheken in den USA auf.

Die amerikanischen Hypothekenbanken gewährten Kreditnehmern, die weder über das nötige Einkommen noch über hinreichend Kapital verfügten, Darlehen zu Konditionen, die den eingegangenen Risiken nicht entsprachen. Die Banken mussten also fürchten, insgesamt durch Kreditausfälle mehr Geld zu verlieren, als sie durch die in den Kreditzinsen enthaltene Risikovorsorge einnehmen konnten. Zwei Gründe für dieses widersinnig und selbstschädigend erscheinende Verhalten seien genannt...

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