Pharmakologie: Antikörper gegen Migräne
Mit Anfang 20 kamen die ersten Attacken. Seit mittlerweile zwei Jahren bestimmt die Migräne Stephanies Leben. Gewöhnlich beginnt bei ihr ein Anfall mit einer so genannten Aura: Leuchtende Zickzacklinien wandern durch ihr Gesichtsfeld, gefolgt von dunklen Flecken, welche die Sicht trüben. Dann setzt, meist auf der linken Kopfseite, der pochende Schmerz ein. Hinzu kommen stark ausgeprägte Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeiten, so dass selbst alltägliche Sinnesreize wie etwa Parfümduft unerträglich werden und Stephanies Kopfschmerz noch weiter verschlimmern.
Als sie in unsere neurologische Klinik in Halifax kam, hatte Stephanie schon Dutzende Medikamente ausprobiert, die ihr aber entweder nicht halfen oder beträchtliche Nebenwirkungen aufwiesen. Die Symptome hatten sich im Lauf eines Jahres Besorgnis erregend verschlimmert. Sobald ihre Sicht schwindet, spürt sie jetzt ein Kribbeln, das von ihrer rechten Hand langsam den Arm entlangwandert und manchmal bis zum Gesicht und zur Zunge reicht. Stephanie weiß nun, dass gleich ein rasender Kopfschmerz kommen wird. Ihre Stimme versagt, und sie hat Angst, die Migräneattacke könnte zu einem Schlaganfall führen – eine durchaus berechtigte Sorge.
Manche Patienten werden nur gelegentlich von Migräneattacken geplagt, andere dagegen permanent. In ihren verschiedenen Erscheinungsformen zählt Migräne zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Schätzungsweise 39 Millionen US-Amerikaner und etwa acht Millionen Deutsche leiden darunter – ungefähr jede 5. Frau und jeden 16. Mann trifft es.
Vorbeugende Maßnahmen oder eine Akutbehandlung helfen leider oft wenig ...
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