Sprache: Sag's einfach!
Verständlich schreiben – klingt einfach, ist aber schwieriger als gedacht. Selbst Menschen, die von Berufs wegen mit Sprache zu tun haben, scheitern bisweilen daran. Das beweist folgendes Satzungetüm aus der Feder eines Germanisten: "Alle genannten, am Konzept des Auslegers orientierten Formen des Verständlich-Machens haben gegenüber textoptimierenden Ansätzen einen entscheidenden Vorzug: In keinem Fall findet eine reine Substitution unter Tilgung des substituierten Elements statt." Das Zitat stammt ausgerechnet aus einem Buch mit dem Titel "Verständlich-Machen"! Sie begreifen den Sinn der Ausführungen nicht auf Anhieb, liebe Leser? Ich auch nicht. Aber warum? Was macht manche Texte für unser Gehirn leicht zugänglich und andere nicht? Und wie lässt sich verständliches Schreiben fördern?
Auf dem Buchmarkt finden sich unzählige Ratgeber für klares und prägnantes Deutsch. Der Journalist Wolf Schneider, ehemals Leiter der Hamburger Henri-Nannen-Journalistenschule, hat mehrere Longseller zum Thema verfasst. Man solle einfache Wörter mit wenigen Silben wählen, rät der Experte, zwei von drei Adjektiven streichen, Verben gegenüber Substantiven bevorzugen (etwa "erwägen" statt "in Erwägung ziehen"). Außerdem gelte es, Schachtelsätze zu vermeiden und Metaphern zu pflegen. Klingt einleuchtend. Doch lassen sich die populären Ratschläge auch wissenschaftlich untermauern?
Was im Gehirn passiert, wenn wir Texte verstehen, ist noch erstaunlich wenig erforscht ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben