Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Soziale Kognition: Neuronale Wahlprognose

Warum wissen wir oft schon im Voraus, wofür sich ein Freund entscheiden wird? Offenbar prognostizieren spezielle Nervenzellen die Entschlüsse unseres Gegenübers.
Teller mit Häppchen

Stellen Sie sich vor, Sie fliegen für einen Kurztrip ins nordspanische Bilbao. Zur Mittagszeit erreichen Sie den Plaza Nueva mit seinen charmanten Bars und Tavernen. Im Restaurant erwartet Sie eine für Mitteleuropäer ungewohnte Herausforderung: Baskische Mahlzeiten sind geprägt von Pintxos, pikanten Minisnacks bestehend aus kleinen Baguettescheiben, die mit diversen Gemüse-, Fleisch- und Fischsorten in unterschiedlichsten Kombinationen belegt sind. Für welche Sorte sollen Sie sich bei diesem Reichtum an Farben, Formen und Texturen entscheiden?

Zum Glück ist die Pintxosbar ein geselliger Ort. Ein Blick auf den Teller Ihres Gesprächspartners verrät Ihnen, dass die unscheinbare Makrelen-PfefferschotenVariante besonders gut zu schmecken scheint. Sofort nutzen Sie diese Information für Ihre eigene Wahl. Psychologen nennen das soziales Lernen oder Beobachtungslernen.

Solche sozialen Beobachtungen helfen uns nicht nur, eigene Entscheidungen zu treffen, sondern auch, das Handeln anderer vorherzusagen – eine kognitive Fähigkeit, die als Theory of Mind bekannt ist. Nehmen wir an, Sie treffen Ihren Gesprächspartner aus der Pintxosbar am Abend in einem anderen Lokal wieder. Während Sie an der Theke warten, sehen Sie vor Ihrem geistigen Auge bereits das Gericht, das er voraussichtlich wählen wird, noch bevor er seine Bestellung aufgibt. Bestätigt sich Ihr Verdacht, freuen Sie sich insgeheim über ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum - Die Woche – Neue Reben für den Weinbau

Von Klimawandel und Krankheiten bedroht, muss der Weinbau an die neuen Bedingungen angepasst werden. Die Genschere soll den Wein der Zukunft retten. Außerdem beobachtet »Die Woche«, wie Künstlerinnen und Künstler die Welt wahrnehmen und wie sich soziale Unsicherheiten durch Social Media verstärken.

  • Quellen

Grabenhorst, F. et al.: Primate amygdala neurons simulate decision processes of social partners. Cell 177, 2019

Grabenhorst, F. et al.: Primate amygdala neurons evaluate the progress of self-defined economic choice sequences. eLife 5, 2016

Grabenhorst, F. et al.: Prediction of economic choice by primate amygdala neurons. PNAS 109, 2012

Hernadi, I. et al.: Planning activity for internally generated reward goals in monkey amygdala neurons. Nature Neuroscience 18, 2015

Rizzolatti, G., Fabbri-Destro, M.: The mirror system and its role in social cognition. Current Opinion in Neurobiology 18, 2008

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.