Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Menschenevolution: Die ersten Steinwerkzeuge

Lange bevor mit der Gattung Homo Menschen auftraten, scheinen Homininen schon Steine zum Schneiden zurechtgeschlagen zu haben. Wieso setzte sich das damals noch nicht durch?
Fund von 3,3 Millionen Jahren alten Steinwerkzeugen

Heute ist das Leben für Menschen an den nordwestlichen Ufern des Turkanasees hart und entbehrungsreich. Das unwirtliche, karge Land im Norden Kenias bietet wenig Trinkwasser und kaum noch Wild. Die Tur­kana sind Hirtennomaden. Sie halten Ziegen, Schafe, Rinder, Esel, zuweilen auch ein Kamel. Vor einigen Millionen Jahren sah es hier jedoch völlig anders aus. Die Region war feuchter, grüner und voller Tiere – vermutlich eine ideale Umwelt für die Vorfahren der Menschen.

Den von ihnen anfertigten Steingeräten ist die französische Archäologin Sonia Harmand von der Stony Brook University (US-Bundesstaat New York) auf der Spur. An diesem frühen Julimorgen 2016 sitzt sie draußen an einem Klapptisch und zeigt mir ein Fragment, nicht größer als ein Fingernagel. Niemals hätte ich diesen graubraunen Stein für etwas Besonderes gehalten.

Neben der Forscherin arbeiten 15 Leute mit kleinen ­Hämmern und Meißeln im "Backofen", einer flachen Grube in einem leicht ansteigenden Hang. Sie kommen aus Kenia, Frankreich, den USA und England. Um kein vielleicht ­aufschlussreiches Steinstück zu übersehen, lockern sie das gelbbraune Sediment vorsichtig schichtweise. Noch hält eine schwache Brise die Wasserflaschen, die in einer Akazie hängen, einigermaßen kühl. Doch zum Nachmittag wird die Temperatur an dieser Ausgrabungsstätte, Lomekwi 3, 40 Grad Celsius erreichen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – BMH 3/2024 Klimakrise

Starkregen, Hitzewellen, Wirbelstürme – an Extremwetterereignissen wird die drohende Klimakatastrophe für jeden sichtbar. Die Schuldigen hierfür sind schnell ausgemacht: wir alle. Mit Hilfe der Attributionsforschung lässt sich inzwischen statistisch sehr präzise berechnen, inwieweit ein einzelnes Ereignis dem menschengemachten Klimawandel zuzuordnen ist. »Klimakrise« erklärt, welche Phänomene zum Extremwetter beitragen, was zum Klimaschutz unternommen wird und welche Technologien hierzu eingesetzt werden können. So ist der Wasserverlust in Deutschland nicht nur eine Folge klimatischer Einflüsse, sondern auch des schlechten Wassermanagements. Erfolgreiche Projekte zeigen, wie ein besserer Umgang mit Wasser funktionieren kann. Um die Klimaziele zu erreichen, wagt die Bundesregierung einen neuen Anlauf zum Endlager für Kohlenstoffdioxid.

Spektrum - Die Woche – »Für die Energiewende brauchen wir mehr heimische Rohstoffe«

Die Energiewende stellt die deutsche Industrie vor Herausforderungen. Kritische Rohstoffe stammen überwiegend aus dem Ausland. Im Interview erklärt Industrieexpertin Anne Lauenroth Ansätze zur Verringerung dieser risikoreichen Abhängigkeiten. Außerdem in dieser »Woche«: Solidarität in Krisenzeiten

Spektrum - Die Woche – Wie die Guinness-Brauerei den t-Test erfand

Wer hätte gedacht, dass eine Brauerei der Geburtsort für eine der wichtigsten mathematischen Methoden ist? Dem Guiness-Bier haben wir zu verdanken, dass Ergebnisse in der Wissenschaft als statistisch signifikant gewertet werden können. Außerdem in dieser »Woche«: Wie Rauchen das Immunsystem stört.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Harmand, S. et al.: 3.3-Million-Year-Old Stone Tools from Lomekwi 3, West Turkana, Kenya. In: Nature 521, S. 310-315, 2015

Proffitt, T. et al.: Wild Monkeys Flake Stone Tools. In: Nature 539, S. 85-88, 2016

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.