Intelligenz: Wie Mathegenies denken
Grigorij Perelman gilt als einer der größten Mathematiker der Gegenwart. Im Jahr 2002 gelang dem intelligenten Russen, was noch niemand zuvor geschafft hatte: Er lieferte den Beweis für die so genannte Poincaré-Vermutung. Die hatte der französische Mathematiker und Physiker Henri Poincaré bereits 1904 aufgestellt, konnte sie aber nicht belegen. Das Clay Mathematics Institute (CMI) in Cambridge, Massachusetts, zählte die Hypothese bis zu Perelmans Beweis zu den sieben bedeutendsten ungelösten mathematischen Problemen. Für die Lösung dieser "Millennium-Probleme" lobte das Institut sogar jeweils eine Million US-Dollar als Preisgeld aus.
Die Poincaré-Vermutung handelt von Beziehungen unter so genannten dreidimensionalen Mannigfaltigkeiten. Hinter der Bezeichnung verbergen sich abstrakte Gebilde, deren umgebender Raum mindestens vier Dimensionen haben muss. Wenn Sie schon beim Lesen dieser Sätze nur noch Bahnhof verstehen, dann befinden Sie sich vermutlich in guter Gesellschaft: Selbst mit ausführlicher Erklärung dürfte sich die Poincaré-Vermutung der Vorstellungskraft der allermeisten Menschen entziehen. Nicht einmal professionelle Mathematiker können solche Objekte wirklich im Geiste erfassen – und dennoch schaffen sie es über Umwege, diese mit Hilfe von Formeln zu beschreiben.
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