Evolution: Wie die Schlangen das Gleiten lernten
Was läuft ohne Beine, schwimmt ohne Flossen und fliegt ohne Flügel? Die Antwort auf dieses chinesische Rätsel lautet: Schlangen. Alle heute bekannten über 3000 Arten dieser Reptilien haben einen langen, beinlosen Körper, mit dem sie zu Lande, zu Wasser und sogar im Luftraum zwischen den Bäumen manövrieren. Ihre Vorfahren besaßen dagegen noch Gliedmaßen. Wie haben die Schlangen ihre Beine verloren?
Speziell ausgebildete Körperanhänge entstehen oft in bestimmten Lebensräumen: Wale entwickelten Flossen als Anpassungen an ihre Umwelt im Wasser, Vögel bekamen Flügel, als sie zum Leben in der Luft übergingen. Aber seit Jahrzehnten zerbrechen sich Evolutionsbiologen darüber den Kopf, welche Umweltbedingungen dazu beitrugen, den unverwechselbaren Körperbauplan von Schlangen zu formen. Die Frage ist auch deswegen so schwierig zu beantworten, weil Schlangen heute weit verbreitet, fossile Überreste aus ihrer frühen Evolution aber nur spärlich erhalten sind.
Die Debatte konzentriert sich auf zwei konkurrierende Hypothesen: Nach der einen verloren Schlangen ihre Beine an Land, als sie sich an unterirdische Habitate anpassten; die andere besagt, dass Schlangen ihre typischen Eigenschaften im Meer entwickelten. In beiden Szenarien tendieren Körper dazu, eine stromlinienförmige Gestalt anzunehmen.
Könnten wir rund 100 Millionen Jahre zurück in die Kreidezeit reisen, dann ließen sich die ursprünglichen Schlangen in ihren tatsächlichen damaligen Lebensräumen beobachten ...
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