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Alkoholkonsum: Erinnerung an den letzten Drink bringt Mäßigung

Sich das letzte Erlebnis mit Alkohol ins Gedächtnis zu rufen, könnte dabei helfen, den eigenen Konsum zu zügeln – egal, ob man danach einen dicken Schädel hatte oder nicht.
Ein Mann versucht, seinen Drang zum Alkohol in Griff zu bekommen
Wenn man sich an den letzten Alkoholkonsum erinnert, sinkt die Lust am Trinken. (Symbolbild)

Wie bringt man Menschen dazu, weniger Alkohol zu trinken? Einen möglichen Weg zeigt eine britische Studie auf: In ihr sollten sich Frauen an eine zurückliegende Trinkepisode erinnern; daraufhin wurde geprüft, ob ihnen dadurch die Lust auf einen Drink verging.

Das Team um Lorenzo Stafford von der University of Portsmouth bat 50 Psychologiestudentinnen ins Labor. Angeblich ging es darum, den Geschmack eines Wodka-Mixgetränks zu bewerten und einige Fragebögen auszufüllen. Alle Teilnehmerinnen gaben an, regelmäßig Alkohol zu konsumieren, in einer Menge von umgerechnet zwischen 2 und 40 Gläsern Wein pro Woche. Nach dem vermeintlichen Geschmackstest wurden die Probandinnen gebeten, den Alcopop noch »in ihrem eigenen Tempo« auszutrinken.

Die Hälfte der Frauen sollte sich im Rahmen der Untersuchung so detailliert wie möglich an die letzte zurückliegende Gelegenheit erinnern, zu der sie Alkohol getrunken hatten. Die übrigen erhielten stattdessen die Aufgabe, sich ihre letzte Autofahrt ins Gedächtnis zu rufen.

Teilnehmerinnen, die an ihren Alkoholkonsum zurückgedacht hatten, ließen sich mit dem Austrinken des Mischgetränks deutlich länger Zeit als die andere Gruppe – nämlich gut acht Minuten statt knapp unter fünf. Sie äußerten auch etwas weniger Interesse daran, weitere Drinks an diesem Tag zu sich zu nehmen. Das spricht laut den Autorinnen und Autoren dafür, dass eine Reflexion über den eigenen Alkoholkonsum die Motivation verringern kann, einen Drink zu sich zu nehmen.

  • Quellen
Food Quality and Preference 10.1016/j.foodqual.2024.105283, 2024

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