Archäologie: "Dunkle Jahrhunderte" doch nicht so dunkel
Dass offenbar nicht alle Kulturen des Mittelmeerraums von den umfangreichen Umwälzungen während der "Dunklen Jahrhunderte" gleichermaßen betroffen waren, berichten Archäologen des Tayinat Archaeological Project um Timothy Harrison von der University of Toronto. Die Forscher stützen sich dabei auf ihre Ausgrabungen in der südöstlichen Türkei, bei denen unter anderem ein gut erhaltener, monumentaler Tempel zum Vorschein kam.
In der Übergangsphase von Bronzezeit zur Eisenzeit war es zum Systemkollaps beinahe sämtlicher Kulturen rund um das Mittelmeer gekommen. Brandschichten und aufgegebene Siedlungen zeugen von plötzlichen und wahrscheinlich gewaltsamen Umbrüchen. Erst Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. keimten wieder Schriftlichkeit und Handel auf.
Historische Quellen, wie die vor Ort gefundenen, in Luwisch abgefassten Inschriften, halfen den Wissenschaftlern, die ausgegrabene Siedlung mit der auch im Alten Testament erwähnten Stadt Kunulua zu identifizieren, die im Jahr 735 v. Chr. von einem Heer des assyrischen Königs Tiglat-Pileser III. zerstört wurde.
Was die "Dunklen Jahrhunderte", die von 1200 v. Chr. bis 750 v. Chr. dauerten, letztendlich auslöste, ist in Archäologenkreisen noch immer nicht mit Gewissheit geklärt. In der Diskussion sind neben dem Vordringen der Seevölker auch eine weiträumige Naturkatastrophe oder gesellschaftliche Instabilitäten – möglicherweise wirkten sogar alle drei Faktoren auf einmal. Während im griechischen Raum der Zusammenbruch der mykenischen Hochkultur das Zeitalter einleitete, markierte im östlichen Mittelmeergebiet der Niedergang des Hethiterreichs seinen Anfang. (jd)
In der Übergangsphase von Bronzezeit zur Eisenzeit war es zum Systemkollaps beinahe sämtlicher Kulturen rund um das Mittelmeer gekommen. Brandschichten und aufgegebene Siedlungen zeugen von plötzlichen und wahrscheinlich gewaltsamen Umbrüchen. Erst Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. keimten wieder Schriftlichkeit und Handel auf.
Im jetzt ergrabenen Tell Ta'yinat nahe der Stadt Antakya, dem antiken Antiochia, seien aber keine Spuren einer derartigen Katastrophe erkennbar, so die Forscher. "Bei den Ausgrabungen schält sich ein Bild heraus, demzufolge Ta'yinat in dieser Phase die Hauptstadt eines einflussreichen Königsreichs war", erläutert Harrison. "Besonders interessant sind die vielen Hinweise auf starke kulturelle Verflechtungen mit dem ägäischen Raum und sogar den Seevölkern." Deren gewaltsame Expansion gilt als einer der möglichen Auslöser der "Dunklen Jahrhunderte".
Historische Quellen, wie die vor Ort gefundenen, in Luwisch abgefassten Inschriften, halfen den Wissenschaftlern, die ausgegrabene Siedlung mit der auch im Alten Testament erwähnten Stadt Kunulua zu identifizieren, die im Jahr 735 v. Chr. von einem Heer des assyrischen Königs Tiglat-Pileser III. zerstört wurde.
Was die "Dunklen Jahrhunderte", die von 1200 v. Chr. bis 750 v. Chr. dauerten, letztendlich auslöste, ist in Archäologenkreisen noch immer nicht mit Gewissheit geklärt. In der Diskussion sind neben dem Vordringen der Seevölker auch eine weiträumige Naturkatastrophe oder gesellschaftliche Instabilitäten – möglicherweise wirkten sogar alle drei Faktoren auf einmal. Während im griechischen Raum der Zusammenbruch der mykenischen Hochkultur das Zeitalter einleitete, markierte im östlichen Mittelmeergebiet der Niedergang des Hethiterreichs seinen Anfang. (jd)
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