Unser Sonnensystem: Asteroidencrash rekonstruiert
Im Januar 2010 entdeckten Astronomen einen rund 180 000 Kilometer langen Schweif bei einem Himmelsobjekt im Asteroidengürtel – begleitet von einem nur wenige Meter großen Gesteinsbrocken. Trotz der unverkennbaren Merkmale eines Kometen favorisierten Wissenschaftler die Idee, dass hier zwei Asteroiden aufeinanderprallt waren. Mit Hilfe von neuen Daten sowie Computersimulationen haben zwei Forscherteams diese Annahme nun im Detail bestätigt.
Mit einer Anfangsvermutung über die Größe der Trümmerstücke fütterten Snodgrass und seine Kollegen ein Computerprogramm und berechneten in einem weiteren Schritt, wie sich die Verteilung dieser Stücke zeitlich entwickeln müsste. Ihre Ergebnisse verglichen sie dann mit der tatsächlichen Entwicklung, die sie aus den Bildern von Rosetta sowie erdgebundenen Aufnahmen ableiteten. Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler schließlich den genauen Zeitverlauf rekonstruieren und den Zeitpunkt des Aufpralls auf zehn Tage um den 10. Februar 2009 eingrenzen [1]. Ein anderes Forscherteam um David Jewitt von der University of California in Los Angeles kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, nachdem es Daten des Weltraumteleskops Hubble ausgewertet hatte [2].
Einige Millionen große und kleine Gesteinsbrocken bevölkern die Region zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Auf ihrem Weg um die Sonne kommt es immer wieder vor, dass Asteroiden zusammenstoßen. Wegen der riesigen Ausmaße des Asteroidengürtels bleiben die meisten dieser Ereignisse allerdings unentdeckt. Größere Kollisionen, die sich vor Tausenden oder Millionen von Jahren ereigneten, verraten sich anhand diffuser Staubbänder im All. Ein anderer Hinweis sind Familien von Asteroiden mit ähnlichen Umlaufbahnen. Eine weitere Kollision zwischen zwei Asteroiden, die sich vor so kurzer Zeit ereignet hat wie im Fall von P/2010 A 2, ist bisher unbekannt.
Entscheidend für die Datierung sind vor allem die Form des Trümmerschweifs und dessen zeitliche Entwicklung, berichtet die Forschergruppe um Colin Snodgrass vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau. Rosettas Blickwinkel erlaubte es, anders als bei Teleskopen auf der Erde oder in einer Umlaufbahn, die dreidimensionale Gestalt des Schweifs zu erkennen. Dessen Form sei für einen Kometen, der kontinuierlich Material emittiert, untypisch und deute eher auf den Trümmerschweif nach einem Asteroidenaufprall hin, so die Wissenschaftler.
Mit einer Anfangsvermutung über die Größe der Trümmerstücke fütterten Snodgrass und seine Kollegen ein Computerprogramm und berechneten in einem weiteren Schritt, wie sich die Verteilung dieser Stücke zeitlich entwickeln müsste. Ihre Ergebnisse verglichen sie dann mit der tatsächlichen Entwicklung, die sie aus den Bildern von Rosetta sowie erdgebundenen Aufnahmen ableiteten. Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler schließlich den genauen Zeitverlauf rekonstruieren und den Zeitpunkt des Aufpralls auf zehn Tage um den 10. Februar 2009 eingrenzen [1]. Ein anderes Forscherteam um David Jewitt von der University of California in Los Angeles kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, nachdem es Daten des Weltraumteleskops Hubble ausgewertet hatte [2].
Erst kürzlich hatte ein Forscherteam um Javier Licandro vom Instituto Astrofísica de Canarias auf Teneriffa behauptet, dass es sich bei dem von ihnen entdeckten Objekt doch um einen so genannten Hauptgürtelkometen handelt, der nach einer längeren Ruhephase wieder aktiv wurde und Gas und Staub ausstieß. Auch sie hatten sich auf die Ergebnisse von Computermodellen berufen; allerdings basierte ihre Arbeit ausschließlich auf Daten erdgebundener Teleskope [3]. Anfang 2010, kurz nach der Entdeckung des P/2010 A 2 genannten Objekts im Asteroidengürtel, hatten dieselben Wissenschaftler ebenfalls die Kollision zweier Asteroiden für wahrscheinlich gehalten.
Einige Millionen große und kleine Gesteinsbrocken bevölkern die Region zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Auf ihrem Weg um die Sonne kommt es immer wieder vor, dass Asteroiden zusammenstoßen. Wegen der riesigen Ausmaße des Asteroidengürtels bleiben die meisten dieser Ereignisse allerdings unentdeckt. Größere Kollisionen, die sich vor Tausenden oder Millionen von Jahren ereigneten, verraten sich anhand diffuser Staubbänder im All. Ein anderer Hinweis sind Familien von Asteroiden mit ähnlichen Umlaufbahnen. Eine weitere Kollision zwischen zwei Asteroiden, die sich vor so kurzer Zeit ereignet hat wie im Fall von P/2010 A 2, ist bisher unbekannt.
© Max-Planck-Gesellschaft/spektrumdirekt
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