Altruismus: Auf Helfer und Pfennig
Steigert Geld die Hilfsbereitschaft? Diese unerwartete Erkenntnis kam einem Team um den Wirtschaftswissenschaftler Gabriele Camera von der Chapman University in Orange (USA). Demnach stärke der schnöde Mammon unter bestimmten Umständen die Kooperation unter Fremden. Wie das?
Die Forscher ließen Probanden das so genannte Helferspiel spielen. Hierbei gilt es, anderen Hilfe in Form von Punkten zukommen zu lassen. Kooperieren die Teilnehmer, gibt es Bonuspunkte. Zeigen sie sich jedoch geizig, bleibt auch der Verdienst aus. Am Ende erhalten die Probanden Bargeld für ihre Punkte.
Die Forscher ließen die Teilnehmer in Gruppen von 2 bis 32 Personen spielen. In den Zweierteams kooperierte die überwiegende Mehrheit bereitwillig. Mit wachsender Gruppengröße sank die Hilfsbereitschaft allerdings rapide ab – nach dem Motto: Soll doch ein anderer den Samariter spielen.
Dies änderte sich erst, als die Wissenschaftler Wertmarken einführten, mit denen Unterstützung eingekauft werden konnte. Jetzt behielt die Hälfte der Teilnehmer auch in großen Teams die Spendierhosen an. Schließlich reduzierten die Marken das Risiko, man selbst könne am Ende ohne Unterstützung dastehen.
Ergo: Ein Tauschmittel fördert das Miteinander in größeren Gruppen. Die Wissenschaftler begründen diesen Effekt nach dem ökonomischen Prinzip "quid pro quo" (zu deutsch: dieses für das). Demnach unterstützen wir Fremde eher, wenn wir im Gegenzug einen Pfand erhalten, den wir notfalls einlösen können.
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