Fortpflanzung: Auffallend auffällige Eier
Steißhühner gehören zu den eher unscheinbaren Mitgliedern der Vogelwelt: Sie federn sich vor allem in gedeckten Tönen wie Grau und Braun – die optimale Färbung für ein verstecktes Leben im gedämpften Licht des Unterholzes tropischer Regenwälder. Ganz und gar nicht zu diesem Tarnanstrich passen allerdings die Eier des Großen Steißhuhns (Tinamus major), die in einem leuchtenden Türkiston auf dem Waldboden abgelegt werden.
Trotzdem bleibt die Frage, warum die Steißhühner das Risiko eingehen, dass ihre Eier auch ohne Obhut leicht gefunden werden. Brennan vermutet einen engen Zusammenhang mit der Brutbiologie der Vögel: Tinamus, wie die Steißhühner auch genannt werden, praktizieren die so genannte Polygynandrie, bei der sich mehrere Männchen mit einer ganzen Gruppe von Weibchen paart – jede könnte also mit jedem zur Fortpflanzung schreiten. Wenige Tage nach der Befruchtung legen die Hühner dann meist je drei Eier auf dem Waldboden ab und überlassen diese sich selbst, bis sich ein Männchen als Hüter findet.
Bis zu 75 Prozent der Eier werden während des Ausbrütens gefressen, und dennoch zahlt sich die Strategie der Art aus: Sehr große Gelege können von den wenigsten Fressfeinden komplett zerstört werden, weshalb am Ende immer genügend Küken übrig bleiben, um den Bestand zu bewahren. Und ein rasch sich füllendes Nest wird schneller von einem Vater bebrütet, so dass Unterkühlung vermieden wird. Der Erfolg gibt den Steißhühnern jedenfalls Recht: Sie zählen zu den evolutionär ältesten Vogelfamilien. (dl)
Eigentlich ist dies eine Einladung für Nesträuber, die sich keine große Mühe machen müssten, um die plakativen Gelege aufzuspüren. Doch wie Patricia Brennan von der Cornell University in Ithaca in Costa Rica beobachtet hat, scheint das Gegenteil der Fall zu sein: Die Nester werden erst dann häufiger geplündert, wenn die Männchen der Art begonnen haben, die Eier auszubrüten. Die Fressfeinde orientieren sich also offensichtlich eher an den Bewegungen des Brutbetreuers als an der Farbe des Geleges.
Trotzdem bleibt die Frage, warum die Steißhühner das Risiko eingehen, dass ihre Eier auch ohne Obhut leicht gefunden werden. Brennan vermutet einen engen Zusammenhang mit der Brutbiologie der Vögel: Tinamus, wie die Steißhühner auch genannt werden, praktizieren die so genannte Polygynandrie, bei der sich mehrere Männchen mit einer ganzen Gruppe von Weibchen paart – jede könnte also mit jedem zur Fortpflanzung schreiten. Wenige Tage nach der Befruchtung legen die Hühner dann meist je drei Eier auf dem Waldboden ab und überlassen diese sich selbst, bis sich ein Männchen als Hüter findet.
Diese Taktik wenden die Weibchen allerdings nicht jede für sich an. Stattdessen legen sie Eier zusammen auf einen Haufen – und die Farbe signalisiert später niederkommenden Artgenossinnen, dass sich hier bereits ein Gelege befindet, dem sie sich anschließen können. Per Kameraüberwachung hat Brennan dokumentiert, dass die Tinamus in dieser Phase kaum Verluste hinnehmen mussten, obwohl die Zahl der Eier am größten und die Signalwirkung folglich am stärksten war.
Bis zu 75 Prozent der Eier werden während des Ausbrütens gefressen, und dennoch zahlt sich die Strategie der Art aus: Sehr große Gelege können von den wenigsten Fressfeinden komplett zerstört werden, weshalb am Ende immer genügend Küken übrig bleiben, um den Bestand zu bewahren. Und ein rasch sich füllendes Nest wird schneller von einem Vater bebrütet, so dass Unterkühlung vermieden wird. Der Erfolg gibt den Steißhühnern jedenfalls Recht: Sie zählen zu den evolutionär ältesten Vogelfamilien. (dl)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben