Lernen: Aus Fehlern klug
Ältere Menschen profitieren stärker vom Lernen per Versuch und Irrtum als jüngere.
Aus Fehlern kann man lernen – klar. Doch ziehen ältere Menschen aus ihren Patzern ähnlich gute Lehren wie junge? Die Psychologinnen Andrée-Ann Cyr und Nicole Anderson von der University of Toronto kamen zum Schluss: Irrtümer nützen Senioren sogar noch mehr!
In einer Lernphase ließen die Forscherinnen zunächst im Schnitt 70 Jahre alte Menschen sowie junge Erwachsene sich eine Reihe von Wörtern merken – und zwar auf zweierlei Arten: In der "fehlerlosen" Versuchsbedingung sahen die Teilnehmer ein Wortfragment, zum Beispiel "p_g", zusätzlich einen semantischen Hinweis – etwa dass das gesuchte Wort ein Nutztier bezeichnet. Die Probanden lasen die Kategorie laut vor und vervollständigten anschließend das gesuchte Wort, in diesem Beispiel "pig", also "Schwein". Bei der Versuch-und-Irrtum-Bedingung bekamen die Probanden zuerst nur die Hilfestellung zu lesen und sollten zweimal raten, bevor das Wortfragment erschien. Jede Versuchsperson eignete sich Wörter unter beiden Lernbedingungen an.
In der Testphase präsentierten die Wissenschaftlerinnen ihren Versuchspersonen einzelne Wörter – darunter auch solche, die sie nicht memoriert hatten. Die Frage lautete: Kommt ihnen das Wort bekannt vor? Und wenn ja: In welchem Kontext hatten sie es gelernt, sprich: per Versuch und Irrtum oder durch fehlerloses Lernen?
Erwartungsgemäß schnitten die älteren Personen beim Test insgesamt schlechter ab als die jüngeren. Und alle erkannten die Wörter mit größerer Sicherheit wieder, wenn sie in der Lernphase geraten hatten. Doch die Betagten profitierten von dieser Methode deutlich stärker als die Jungen.
Dasselbe Bild zeigte sich beim Erinnern des Lernkontextes: Auch hier entsannen sich sämtliche Teilnehmer der Versuch-und-Irrtum-Anordnung besser als des fehlerlosen Lernens – und wiederum erwies sich dieser Unterschied bei den Älteren als besonders ausgeprägt.
Offenbar hatten die Senioren deshalb mehr von der Versuch-und-Irrtum-Methode, weil ihnen eher einfiel, in welchem Kontext sie das Wort gelernt hatten, vermuten die Forscherinnen. Altersbedingte Gedächtnisunterschiede ließen sich dadurch vielleicht sogar gezielt reduzieren. (se)
In einer Lernphase ließen die Forscherinnen zunächst im Schnitt 70 Jahre alte Menschen sowie junge Erwachsene sich eine Reihe von Wörtern merken – und zwar auf zweierlei Arten: In der "fehlerlosen" Versuchsbedingung sahen die Teilnehmer ein Wortfragment, zum Beispiel "p_g", zusätzlich einen semantischen Hinweis – etwa dass das gesuchte Wort ein Nutztier bezeichnet. Die Probanden lasen die Kategorie laut vor und vervollständigten anschließend das gesuchte Wort, in diesem Beispiel "pig", also "Schwein". Bei der Versuch-und-Irrtum-Bedingung bekamen die Probanden zuerst nur die Hilfestellung zu lesen und sollten zweimal raten, bevor das Wortfragment erschien. Jede Versuchsperson eignete sich Wörter unter beiden Lernbedingungen an.
In der Testphase präsentierten die Wissenschaftlerinnen ihren Versuchspersonen einzelne Wörter – darunter auch solche, die sie nicht memoriert hatten. Die Frage lautete: Kommt ihnen das Wort bekannt vor? Und wenn ja: In welchem Kontext hatten sie es gelernt, sprich: per Versuch und Irrtum oder durch fehlerloses Lernen?
Erwartungsgemäß schnitten die älteren Personen beim Test insgesamt schlechter ab als die jüngeren. Und alle erkannten die Wörter mit größerer Sicherheit wieder, wenn sie in der Lernphase geraten hatten. Doch die Betagten profitierten von dieser Methode deutlich stärker als die Jungen.
Dasselbe Bild zeigte sich beim Erinnern des Lernkontextes: Auch hier entsannen sich sämtliche Teilnehmer der Versuch-und-Irrtum-Anordnung besser als des fehlerlosen Lernens – und wiederum erwies sich dieser Unterschied bei den Älteren als besonders ausgeprägt.
Offenbar hatten die Senioren deshalb mehr von der Versuch-und-Irrtum-Methode, weil ihnen eher einfiel, in welchem Kontext sie das Wort gelernt hatten, vermuten die Forscherinnen. Altersbedingte Gedächtnisunterschiede ließen sich dadurch vielleicht sogar gezielt reduzieren. (se)
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