Direkt zum Inhalt

Spracherwerb: Elternsprache ist schwer zu verstehen

Eine alte Vermutung fällt: Eltern sprechen mit Kindern nicht deutlicher als mit Erwachsenen.
Elternsprache ist schwer zu verstehen

Wenn Erwachsene mit Kleinkindern reden, tun sie das in einem langsamen, charakteristischen Singsang. Bisher war man der Meinung, sie täten das, damit sie für Kinder besser zu verstehen sind. Doch eine neue Studie französischer und japanischer Wissenschaftlerinnen zieht diese Annahme in Zweifel – eine computerunterstützte Analyse von 14 Stunden Sprachaufnahmen zeigt, dass Erwachsene zu anderen Erwachsenen tatsächlich etwas deutlicher sprechen als zu Kindern. Das Team um Alejandrina Cristia macht das an den Kontrasten zwischen den verschiedenen Silben fest, die sie anhand der Aufnahmen ermittelten.

Sprachforscher sind sicher, dass die "Babysprache", in der Erwachsene zu Kindern sprechen, eine Rolle beim Sprachelernen spielt. Wie sie das tut und welche Besonderheiten dafür wichtig sind, ist jedoch nicht klar. Die neue Studie deutet jetzt darauf hin, dass es weniger wichtig ist, wie genau die Eltern bestimmte Silben aussprechen. Die Forscherinnen um Cristia vermuten deswegen, dass auch die Eltern instinktiv ihre Prioritäten anders setzen – auf Besonderheiten, die für den Spracherwerb wichtiger sind. Welche das sein könnten, ist aber noch unbekannt.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.