News: Blick in den Schleier
Die Milchstraße ist umgeben von einer Wolke aus Wasserstoff. Nur wenig ist darüber bekannt. Mithilfe eines neuen Radioteleskops erkannten Forscher in dem galaktischen Halo nun erstmals Strukturen.
Aus der Ferne sähe die spiralförmige Scheibe der Milchstraße mit ihrem verdickten Zentrum ein wenig aus wie ein Ufo. Sie ist von einer Schutzschild ähnlichen, unsichtbaren Gashülle umgeben - dem so genannten Halo. Abgesehen davon, dass diese Gaswolke vornehmlich aus Wasserstoff besteht, wissen die Forscher darüber nur wenig.
Manche vermuten, dass es sich um eine diffuse Wolke handelt, die durch magnetische Felder oder die kosmische Strahlung stabilisiert wird. Andere gehen davon aus, dass hier unzählige Wasserstoffwolken aus der Galaxis herausschießen, um anschließend wieder zurückzufallen. Jedenfalls waren die Teleskope bisher zu schwach, um dort draußen irgendwelche Strukturen abzubilden.
Doch das hat sich jetzt mit der Inbetriebnahme der 100-Meter-Schüssel des Green Bank Telescope in West Virginia geändert. Dabei handelt es sich um ein Radioteleskop, mit dem sich unter anderem atomarer Wasserstoff nachweisen lässt. Denn die H-Atome absorbieren winzige Energiemengen, indem sie ihr einziges Elektron auf ein höheres Energieniveau heben. Beim Rückfall des Elektrons in den Ruhezustand senden die Atome elektromagnetische Strahlung im Bereich der Radiowellen.
Jay Lockman vom National Radio Astronomy Observatory in Green Bank, der Betreiber jenes Teleskops, hat auf diese Weise nun bestechend scharfe Einblicke in den geheimnisvollen Halo unserer Galaxis bekommen. In 15 000 Lichtjahren Entfernung und rund 5000 Lichtjahre "oberhalb" der galaktischen Ebene stieß der Forscher nicht auf einen diffusen Wasserstoffnebel, sondern auf unzählige, aber voneinander unabhängige Wolken, in denen jeweils 50 bis 100 Sonnenmassen enthalten sind.
Im Mittel haben diese Wolken einen Durchmesser von rund 100 Lichtjahren. Zum Vergleich: Die Milchstraße hat einen Durchmesser von rund 100 000 Lichtjahren und im Zentrum eine Dicke von gut 15 000 Lichtjahren.
Was es mit diesen Wolken auf sich hat, wie sie entstehen und warum sie blasenförmig sind, ist noch ungewiss. Jedenfalls bewegen sie sich im Einklang mit der rotierenden Galaxis, sie stürzen also nicht aus dem intergalaktischen Raum in die Milchstraße, sondern entstanden mit großer Sicherheit an Ort und Stelle.
Also stammt der Wasserstoff ursprünglich wohl aus dem Inneren der Galaxis, von wo er durch heftig explodierende Sterne in den Raum geschleudert wird. Es scheint, als ereigneten sich in der Milchstraße so viele Supernovae, dass in dem Halo zwischen den herausgeschleuderten und den wieder zurückstürzenden Gasmassen ein Gleichgewicht besteht. Doch all das ist noch Spekulation und erfordert weitere Beobachtungen. Da das größte steuerbare Radioteleskop der Welt seinen Routinebetrieb noch nicht einmal aufgenommen hat, lassen die jetzigen Ergebnisse für die Zukunft viel erhoffen.
Manche vermuten, dass es sich um eine diffuse Wolke handelt, die durch magnetische Felder oder die kosmische Strahlung stabilisiert wird. Andere gehen davon aus, dass hier unzählige Wasserstoffwolken aus der Galaxis herausschießen, um anschließend wieder zurückzufallen. Jedenfalls waren die Teleskope bisher zu schwach, um dort draußen irgendwelche Strukturen abzubilden.
Doch das hat sich jetzt mit der Inbetriebnahme der 100-Meter-Schüssel des Green Bank Telescope in West Virginia geändert. Dabei handelt es sich um ein Radioteleskop, mit dem sich unter anderem atomarer Wasserstoff nachweisen lässt. Denn die H-Atome absorbieren winzige Energiemengen, indem sie ihr einziges Elektron auf ein höheres Energieniveau heben. Beim Rückfall des Elektrons in den Ruhezustand senden die Atome elektromagnetische Strahlung im Bereich der Radiowellen.
Jay Lockman vom National Radio Astronomy Observatory in Green Bank, der Betreiber jenes Teleskops, hat auf diese Weise nun bestechend scharfe Einblicke in den geheimnisvollen Halo unserer Galaxis bekommen. In 15 000 Lichtjahren Entfernung und rund 5000 Lichtjahre "oberhalb" der galaktischen Ebene stieß der Forscher nicht auf einen diffusen Wasserstoffnebel, sondern auf unzählige, aber voneinander unabhängige Wolken, in denen jeweils 50 bis 100 Sonnenmassen enthalten sind.
Im Mittel haben diese Wolken einen Durchmesser von rund 100 Lichtjahren. Zum Vergleich: Die Milchstraße hat einen Durchmesser von rund 100 000 Lichtjahren und im Zentrum eine Dicke von gut 15 000 Lichtjahren.
Was es mit diesen Wolken auf sich hat, wie sie entstehen und warum sie blasenförmig sind, ist noch ungewiss. Jedenfalls bewegen sie sich im Einklang mit der rotierenden Galaxis, sie stürzen also nicht aus dem intergalaktischen Raum in die Milchstraße, sondern entstanden mit großer Sicherheit an Ort und Stelle.
Also stammt der Wasserstoff ursprünglich wohl aus dem Inneren der Galaxis, von wo er durch heftig explodierende Sterne in den Raum geschleudert wird. Es scheint, als ereigneten sich in der Milchstraße so viele Supernovae, dass in dem Halo zwischen den herausgeschleuderten und den wieder zurückstürzenden Gasmassen ein Gleichgewicht besteht. Doch all das ist noch Spekulation und erfordert weitere Beobachtungen. Da das größte steuerbare Radioteleskop der Welt seinen Routinebetrieb noch nicht einmal aufgenommen hat, lassen die jetzigen Ergebnisse für die Zukunft viel erhoffen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.