Verhaltensforschung: Bonobo-Muttersöhnchen haben's leichter
Dem Paarungsverhalten von Affen liegt meist ein simples Schema zu Grunde: Beim Werben um die begehrtesten Weibchen haben ranghöhere Männchen die Nase vorn. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig berichten nun, dass dies bei Bonobos nicht unbedingt so ist: Mit mütterlicher Rückenstärkung kommen auch rangniedere Männchen in Liebesangelegenheiten zum Zug.
Martin Surbeck und seine Kollegen studierten im Salonga-Nationalpark (Kongo) das Verhalten einer 33-köpfigen Bonobo-Gruppe (Pan paniscus). Wie genetische Verwandtschaftsanalysen offenbarten, lebten sechs der insgesamt neun geschlechtsreifen Männchen mit ihren Müttern zusammen. Sie zeigten eine ausgesprochen starke Bindung zu diesen: Fast immer waren Mutter und Sohn gemeinsam unterwegs. Zwischen den Männchen der Gruppe herrschte eine strikte Hackordnung – aber waren ranghöhere Tiere tatsächlich erfolgreicher bei der Brautschau?
Bei Bonobos genießen erwachsene Weibchen einen hohen Status. So können sie ohne großes Verletzungsrisiko in Konflikte zwischen Männchen eingreifen, teils stören sie auch das Liebeswerben von nichtverwandten Männchen oder hindern andere daran, die Paarungsversuche ihrer Söhne zu durchkreuzen. Ist der eigene Nachwuchs bei der Paarung erfolgreich, bringt das womöglich auch einen Prestigevorteil für Mama. (sz)
Martin Surbeck und seine Kollegen studierten im Salonga-Nationalpark (Kongo) das Verhalten einer 33-köpfigen Bonobo-Gruppe (Pan paniscus). Wie genetische Verwandtschaftsanalysen offenbarten, lebten sechs der insgesamt neun geschlechtsreifen Männchen mit ihren Müttern zusammen. Sie zeigten eine ausgesprochen starke Bindung zu diesen: Fast immer waren Mutter und Sohn gemeinsam unterwegs. Zwischen den Männchen der Gruppe herrschte eine strikte Hackordnung – aber waren ranghöhere Tiere tatsächlich erfolgreicher bei der Brautschau?
Das versuchten die Wissenschaftler zu klären, indem sie verschiedene Kleingruppen unter die Lupe nahmen, die mehrmals täglich das Lager verließen. Siehe da: Schwächere Männchen hatten bei den anwesenden Weibchen vor allem dann eine Chance, wenn auch die Mama der Jungs mit von der Partie war. Die Mütter unterstützten ihre Söhne nicht nur im Kampf gegen andere Männchen, sie schienen den dominanten Tieren auch einigen Respekt einzuflößen. Während der Anwesenheit der Mütter verhielten sie sich deren Söhnen gegenüber weniger aggressiv.
Bei Bonobos genießen erwachsene Weibchen einen hohen Status. So können sie ohne großes Verletzungsrisiko in Konflikte zwischen Männchen eingreifen, teils stören sie auch das Liebeswerben von nichtverwandten Männchen oder hindern andere daran, die Paarungsversuche ihrer Söhne zu durchkreuzen. Ist der eigene Nachwuchs bei der Paarung erfolgreich, bringt das womöglich auch einen Prestigevorteil für Mama. (sz)
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