Chinas erste Mondlandung: Chinas Mondrover Yutu lebt, ist aber krank
Update 4, 14. Februar, 6:00 Uhr MEZ: Nun bestätigen auch offizielle Stellen bei der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA, dass der Jadehase Yutu die zweite Nacht auf dem Mond überlebt hat. Es besteht wieder voller Funkkontakt mit dem Rover, allerdings gibt es nach wie vor – nicht näher spezifizierte – mechanische Probleme. Ob Yutu wieder zu voller Funktion zu bringen ist, bleibt also weiter ungewiss. Wir halten Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.
Update 3, 13. Februar, 8:30 Uhr MEZ: Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua gelang es den Missionskontrolleuren der Raumfahrtbehörde CNSA, Funkkontakt mit dem Mondrover Jadehase oder Yutu aufzunehmen. Laut dem Sprecher des chinesischen Mondprogramms besteht die Chance, das Fahrzeug wieder zu aktivieren, aber es ist noch unklar, inwieweit die Technik des Jadehasens in der Kälte der 14 Tage langen Mondnacht gelitten hat.
Update 2, 13. Februar, 6 Uhr MEZ: Offenbar haben in der Nacht Funkamateure die Trägerwelle des Bordsenders des chinesischen Mondrovers Yutu oder Jadehase aufgefangen. Somit wäre zumindest der Bordsender aktiv, es gibt aber keine Informationen über den Zustand des Fahrzeugs. Allerdings ist das Auffangen der Trägerwelle bei einer Frequenz von 8,4 Gigahertz ein gutes Omen, denn immerhin ist Kontakt mit dem Rover möglich. Wir werden Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Update 1, 12. Februar 2014, 19 Uhr MEZ: Derzeit ist die Nachrichtenlage im Hinblick auf den Zustand des Jadehasen Yutu unübersichtlich, da es widersprüchliche Informationen gibt. Es besteht die Möglichkeit – leider gibt es keine offiziellen Statusnachrichten der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA – dass doch noch Funkkontakt mit dem Mondrover besteht. Sobald nähere Informationen vorliegen, werden wir Sie an dieser Stelle weiter informieren.
Einen Rückschlag muss die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA bei ihrer jüngsten Mondsonde hinnehmen: Offenbar hat der Mondrover Yutu oder Jadehase die zweite Nacht auf dem Mond nicht überstanden. Am 10. Februar 2014 war über seinem Landeort im Bereich des Mare Imbrium, dem Regenmeer, die Sonne aufgegangen. Daraufhin sollte der Jadehase automatisch erwachen, seine Solarzellen zur Stromversorgung zur Sonne hin ausrichten und sich per Funk bei der Bodenkontrolle melden. Bislang war es den Missionskontrolleuren jedoch nicht möglich, mit Yutu wieder Kontakt aufzunehmen. Wahrscheinlich ist der Mondrover ausgefallen.
Dass der Jadehase in Schwierigkeiten steckt, hatte sich schon Ende Januar 2014 angedeutet, als Meldungen die Runde machten, dass die Solarzellen vor der 14 Tage langen Mondnacht nicht richtig eingeklappt waren. Yutu ist ein rein solarbetriebenes Mondmobil mit Pufferbatterien an Bord, das während der Mondnacht in einen "Winterschlaf" versetzt wird, um Energie zu sparen. Dazu gehört es, die Solarzellenausleger einzuklappen, um das Innere des Jadehasen vor Auskühlung zu schützen. Während der Mondnacht fallen die Temperaturen auf unter –180 Grad Celsius. Wahrscheinlich ist während der letzten Mondnacht die Temperatur innerhalb von Yutu so stark abgefallen, dass die Elektronik und die Mechanik an Bord beschädigt wurden und sich nun nicht mehr aktivieren lassen.
Der Jadehase ist Teil der chinesischen Mondmission Chang'e-3, die aus einem mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgestatteten Lander und dem rund 140 Kilogramm schweren Rover besteht. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob der Lander noch funktioniert. Chang'e-3 war am 1. Dezember 2013 gestartet und fünf Tage später in eine Umlaufbahn um den Erdtrabanten eingetreten. Am 14. Dezember um 14:11 Uhr MEZ setzte die Mondsonde weich im Mare Imbrium auf, rund acht Stunden später befand sich der Jadehase auf dem Mondboden. Etwa zwei Wochen später brach dann die erste Nacht auf dem Mond an, die beide Sondenteile gut überstanden, denn am 12. Januar 2014 meldeten sich beide Raumfahrzeuge im Abstand von wenigen Stunden.
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