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Von Eulen und Lerchen : Chronotypen beeinflussen die sportliche Leistungsfähigkeit von Athleten

Frühaufsteher und Langschläfer ticken anders – auch was den besten Zeitpunkt für sportliche Höchstleistungen angeht.

Zu welcher Tageszeit Athleten besonders leistungsfähig sind, hängt nicht zuletzt auch davon ab, ob sie eher Frühaufsteher oder Langschläfer sind. Das berichten Roland Brandstaetter und Elise Facer-Childs von der University of Birmingham im Fachmagazin "Current Biology". Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die persönliche Leistungsfähigkeit von Sportlern immer in den Abendstunden an höchsten ist. Brandstaetters und Facer-Childs' Versuch mit mehr als 120 Athleten zieht diese Annahme nun in Zweifel.

Die Forscher analysierten zunächst das Schlafverhalten ihrer Probanden und ordneten sie anschließend verschiedenen Chronotypen zu: "Lerchen", die jeden Morgen schon früh auf den Beinen sind, "Eulen", die lieber spät ins Bett gehen und lange schlafen, und Normaltypen, deren Verhalten irgendwo dazwischen rangiert. Anschließend wählten sie 20 Versuchsteilnehmer aus allen Gruppen aus und ließen sie insgesamt sechsmal einen Fitnesstest absolvieren – jedes Mal zu einer völlig anderen Tageszeit.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Leistungen der Sportler im Lauf des Tages um bis zu 26 Prozent variierten. Dabei entdeckten die Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Testzeitpunkt und der Zeit, die seit der natürlichen Aufstehzeit der Versuchspersonen verstrichen war – also seit jener Uhrzeit, zu der die Probanden auch ohne Wecker von ihrer inneren Uhr aus dem Schlaf gerissen worden wären. Entsprechend zeigten Frühaufsteher ihre Leistungsspitzen am frühen Nachmittag, während Langschläfer erst zu später Stunde so richtig auf Touren kamen. Facer-Childs glaubt, dass diese Erkenntnis nicht nur für Profisportler und deren Trainer interessant sein könnte: "Jeder von uns will persönliche Bestleistungen erbringen." Und dafür könnte es sich vielleicht lohnen, in Zukunft das Augenmerk weg von der Uhr an der Wand hin zu dem Taktgeber in unserem Inneren zu richten.

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