Asteroidensonde Dawn: Dawn öffnet die Augen
Nach einer etwa halbjährigen Ruhephase hat das Kamerasystem an Bord der NASA-Raumsonde Dawn in den vergangenen Tagen wieder einen Blick ins All gewagt. Die Tests, die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau durchführten, sind Teil der Vorbereitungen auf die Ankunft der Raumsonde am Asteroiden Vesta Ende Juli dieses Jahres.
Etwa drei Tage dauerten die Tests, bei denen die Wissenschaftler sowohl die mechanischen, als auch die elektrischen Komponenten des Systems gründlich überprüften. Zudem boten die Tests die Gelegenheit, das Instrument mit neuer Software zu versorgen. "Im Laufe der vergangenen vier Jahre konnten wir einige Abläufe beim Gewinnen und Verarbeiten der Bilddaten optimieren. Mit der neuen Software reagieren wir auf diese veränderten Anforderungen", so Pablo Gutierrez-Marques vom MPS, der den Betrieb der Kamera leitet.
In den kommenden Monaten wird das System, das aus zwei identischen Kameras besteht, entscheidend zum Erfolg der Mission beitragen. Bereits beim Anflug auf den Asteroiden Vesta unterstützen die Kameras die Raumsonde bei der Navigation. Am Ziel angekommen werden die "Augen von Dawn" detaillierte Aufnahmen der Asteroidenoberfläche ermöglichen.
Diese Bilder sind die Grundlage für Geländemodelle des Asteroiden und erlauben erste Ruckschlüsse auf seine mineralogische Zusammensetzung. Zudem werden die Kameras nach Monden in der Umgebung von Vesta sowie nach Anzeichen vulkanischer Aktivität auf der Oberfläche suchen.
Die Raumsonde Dawn ist seit 2007 unterwegs zum Asteroiden Vesta, der zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter um die Sonne kreist. Vesta ist nach dem Zwergplaneten Ceres der massereichste Asteroid in unserem Sonnensystem und gilt als Überbleibsel aus einer frühen Phase des Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Fast alle anderen Asteroiden vergleichbarer Größe ballten sich entweder zu Planeten zusammen oder zerbrachen als Folge heftiger Zusammenstöße. Wissenschaftlern bietet Vesta deshalb eine Möglichkeit, eine Art Zeitreise zu den Anfängen unseres Sonnensystems.
MPS
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